Aida und Amneris, die beiden großen Frauengestalten in Verdis "Aida", werden heuer einen besonders glänzenden Auftritt bei den Salzburger Festspielen haben. Kostümbildnerin Tatyana van Walsum hat für die Solistinnen zu den Kleidern aufwändige Kristallcolliers entworfen, die am Dienstag vor der Presse präsentiert wurden.
"In einem Collier stecken 200 bis 250 Stunden Handarbeit", erzählte Jan Meier, Kostümleiter der Salzburger Festspiele. Tausende kleine und größere Kristalle - die Festspiele arbeiten seit fünf Jahren mit dem Kristallhersteller Swarovski zusammen - werden zu glitzernden Kreationen zusammengestellt.
"Es muss alles einzeln aufgefädelt und appliziert werden", beschrieb Meier die Arbeit. Drei Mitarbeiterinnen sind jeweils mit der Fertigung eines Halsschmucks beschäftigt. Die Colliers - jenes für Amneris in Gold-, das für Aida in Grau- und Silbertönen - sind die aufwendigsten Schmuckstücke, die die Kostümabteilung heuer für die Opernproduktionen herstellt. Inspiration für Aida sei der Mond, für Amneris die Sonne gewesen, erläuterte die Kostümbildnerin.
Ganz fertig sind die glänzenden Accessoires der Solistinnen für die "Aida", die am 6. August Premiere hat, nicht. Die Krone, die Amneris tragen wird, ist noch im Rohzustand, die Kristalle fehlen. Doch bis zur Kostümprobe werde man fertig, ist Meier sicher. Erstmals wird in den Produktionen Chrystal Fabrics, eine Art Kristallfolie, die auf Stoff aufgebügelt wird, verwendet. Das Material fand unter anderem bei den Armbändern Verwendung. Es wurde auf Filz appliziert, mit einem Skalpell wurden feine Streifen herausgeschnitten.
Voll des Lobes für die Arbeit der Werkstätten der Salzburger Festspiele war Kostümbildnerin van Walsum: Es sei wundervoll, wie schön ihre Entwürfe umgesetzt würden. Kristalle von Swarovski hat sie nicht nur für die Kostüme von Aida und ihrer Gegenspielerin Amneris verwendet, auch der Chor der 18 Sklavinnen sorgt für funkelnde Akzente auf der Bühne.