Wie redet man ein Wunderkind an? Darf man Alma sagen?
ALMA DEUTSCHER: Ja.
Alma, der Carinthische Sommer wird mit drei deiner Kompositionen eröffnet, das Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur ist eine Uraufführung. Was kannst du über dein erstes Klavierkonzert verraten?
Es-Dur war schon mit fünf oder sechs meine Lieblingstonart. Meine erste Klaviersonate, die ich mit sechs komponiert habe, ist auch in Es-Dur. Das Klavierkonzert habe ich von hinten nach vorn geschrieben, zuerst den dritten Satz, ein fröhliches Rondo in Variationen. Der zweite Satz ist etwas ungewöhnlich in B-Moll, was für das Orchester nicht so gemütlich ist, aber ich hatte eine wunderschöne Melodie in dieser Tonart im Kopf. Es ging nicht anders. Den ersten Satz habe ich erst im Mai fertig komponiert, er beginnt in Es-Dur, wechselt nach wenigen Takten zu Es-Moll, weil das Orchester zunächst die Dunkelheit beschreibt. Nach einigen Minuten kommt das Klavier dazu, mit ihm das Licht und schon sind wir in Es-Dur.
Kanntest du das Wiener Kammerorchester und Dirigent Joji Hattori bereits?
Nein, ich konnte den Probenbeginn kaum erwarten. Aber für nächstes Jahr haben wir schon Konzertpläne in Wien.
Wie ging es dir eigentlich bei der Aufführung deiner Oper „Cinderella“ im Dezember in Wien?
Es war umwerfend. Ein unglaubliches Gefühl, ich kann das gar nicht beschreiben. Im kommenden Jänner hat meine Oper in einer Kinderversion an der Wiener Staatsoper Premiere, ich werde selbst mitspielen. Das wird erst aufregend!
Wie viele Stunden täglich beschäftigst du dich mit Musik?
Na ja, ich übe Violine und Klavier, komponiere und höre selbstverständlich viel Musik und überprüfe, wie die Musik klingt, die ich im Kopf habe. An den meisten Tagen sind das schon einige Stunden. Aber das macht Spaß.
Was ist mit deinen Freunden? Sind die auch so begeistert von klassischer Musik?
Einige. Manche sind auch unmusikalisch. Wir reden halt über andere Dinge, klettern auf Bäumen herum und so.
Ein interessantes Hobby ...
Und ich liebe das Ballett, ich habe regelmäßig Unterricht. Ich lese gerne, zeichne und Schwimmen liebe ich. Aber auf Bäume zu klettern, ist super. Ich zeige meiner Schwester und meinen Freundinnen gerne, auf wie viele verschiedene Arten man da hinaufkraxeln kann.
In einem Interview hast du über deine Vorliebe für schöne Musik gesprochen. Was macht schöne Musik denn aus?
Schöne Musik will man immer wieder hören. Sie berührt das Herz, bringt dich zum Lachen oder Weinen oder du musst vor Aufregung die Luft anhalten.
Und was ist für dich Zukunftsmusik?
Eine Oper und zwei Konzerte habe ich bereits komponiert, ich möchte eine Operette oder ein Musical schreiben. Und ich arbeite an einem Buch, von dem ich hoffe, dass es verfilmt wird. Da möchte ich natürlich auch die Musik dazu schreiben. Ziemlich viel fürs Erste ...
Wie lange wirst du in Kärnten bleiben?
Leider nur zwei Tage. Geprobt wird ja in Wien und nach dem Konzert bin ich in einem Sommercamp in Salzburg. Aber ich weiß, dass Kärnten sehr schön ist, die Kärntner äußerst musikalisch sind und schöne Volkslieder haben. Ich habe einige auf Youtube angehört. Ich bin sicher, dass ich bald wieder herkommen werde.
Was ist Dein Lieblingsessen?
Ich mag die österreichische Küche, besonders Schnitzel und Palatschinken mit Marillenmarmelade.
Wenn Du in Kärnten bist, solltest Du Käsnudel probieren.
Vielen Dank für den Tipp, das mache ich.
Uschi Loigge