Die "schroffe Felsenlandschaft des Steinbruchs" sei der ideale Ort für die Oper, die "halb Tragödie, halb romantisches Schauermärchen" sei, findet Veranstalter Arenaria. Da kann man schlecht widersprechen. Im burgenländischen St. Margarethen steht nämlich eine der spektakulärsten Freilichtbühnen in Europa. Aber nicht nur die Felsen sollen 2017 für Furore sorgen: In sachen Ästhetik bliebt kein Stein auf dem anderen. Mittels Lichteffekten und Video-Mapping wird die Oper anders als gewohnt in Szene gesetzt. Gigantische Palastfassaden und Feuersbrünste inklusive. Sie werden auf die Naturkulisse projiziert.
Unterm hoffentlich klaren Sommerhimmel geht also am 12. Juli die Premiere von Giuseppe Verdis "Rigoletto" über die Bühne. Es ist ein echter Opernkrimi: Rigoletto, der Hofnarr des schürzenjägerischen Herzogs von Mantua, amüsiert sich zwar gern lauthals über gehörnte Ehemänner und verzweifelte Väter, kann sein eigene Tochter Gilda aber nicht vor den Avancen seines Herrn in Sicherheit bringen. Als er den Herzog deswegen ermorden lassen will, nehmen die Ereignisse eine katastrophale Wendung.
„Das beste Sujet, das ich bisher in Musik gesetzt habe“, schwärmte Verdi selbst über seine Oper. Die wird hier erstmals von einer Frau dirigiert: Anja Bihlmaier, 1. Kapellmeisterin und stellvertretende Generalmusikdirektorin am Staatstheater Kassel. Für Regie, Bühne und Licht zeichnet Philipp Arlaud verantwortlich: Er hat der Felsenbühne einen außerordentlichen Mantel aus Licht übergeworfen. Dessen Ästhetik: ungewöhnlich für St. Margarethen, aber ziemlich spektakulär.
Die Hauptrollen sind im Burgenland wie meistens mehrfach besetzt: Vladislav Sulimsky und Davide Damiani sind in der Titelrolle zu hören, Elena Sancho Pereg und Tatiana Larina als Gilda, Yosep Kang, Arthur Espiritu und Jesus Leon als Herzog. Erwartet werden bis 19. August rund 160.000 Besucher. Karten gibt es aber noch.
Oper im Steinbruch. "Rigoletto." von Giuseppe Verdi. Premiere 12. Juli. Vorstellungen bis 19. August.
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