Erst war er da, dann war er wieder weg. Schauspieler Gerald Pichowetz hätte ja ab 2018 den Seefestspielen Mörbisch das erhoffte Besucherplus bescheren sollen, aber im Mai trennte man sich wegen „unterschiedlicher Auffassungen“; als künftiger künstlerischer Leiter wurde der Wiener Opernbariton Peter Edelmann gekürt. Die hohen Wogen am flachen Neusiedler See haben sich also schon einigermaßen geglättet. Schon gar, weil jetzt die Musik den Ton angibt.
In ihrem letzten Direktionsjahr, das gleichzeitig das 60. für die Seefestspiele ist, bringt Dagmar Schellenberger den „Vogelhändler“ nach Mörbisch, wo die Operette von Carl Zeller fast 20 Jahre lang nicht mehr zu sehen war. Gerrit Prießnitz dirigiert und Axel Köhler inszeniert die Geschichte zweier Liebender, die in einem Dorf in der Pfalz erst nach Irrungen und Wirrungen zueinanderfinden.
Sieglinde Feldhofer von der Oper Graz gibt die Christl von der Post. Der Tiroler Tenor Bernhard Berchtold singt den Titelhelden Adam. Sein „Grüß enk Gott, alle miteinander!“ könnte für das Publikum des gesamten reichhaltigen Festivalsommers in Österreich gelten. Denn mit Mörbisch geht die Saison am Freitag richtig los. Wer keine Karten ergattert: ORF III überträgt am 20. August.