Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat die Ermittlungen wegen möglicher Anschlagspläne beim Musikfestival "Rock am Ring" eingestellt. Es seien alle "Umstände, die Anlass zur Durchführung sämtlicher polizeilicher und staatsanwaltschaftlicher Maßnahmen waren", geklärt worden, teilte die rheinland-pfälzische Behörde am Donnerstag mit.

Die drei Beschuldigten aus Hessen waren demnach "von Anfang an kooperativ" und machten in den Vernehmungen "unabhängig voneinander glaubhafte Angaben, die durch die weiteren Ermittlungsergebnisse bestätigt wurden". Das Festival war am Pfingstwochenende wegen Terrorgefahr unterbrochen worden. Knapp 90.000 Menschen mussten das Gelände am Nürburgring verlassen.

Aufbauhelfer

Zwei unter Verdacht stehende Aufbauhelfer im Alter von 21 und 24 Jahren hatten Bändchen mit einem uneingeschränkten Zugang zum Festivalgelände. Ihre Namen passten aber nicht zu dem vom Veranstalter für die Behörden aufgelisteten Personal. Die beiden Brüder waren offenbar kurzfristig von einem Subunternehmer geschickt worden.

Laut Staatsanwaltschaft lagen gegen beide Männer "nicht unerhebliche Erkenntnisse im Staatsschutzbereich vor". Zudem sei bekannt geworden, dass beide am Donnerstagabend vor Veranstaltungsbeginn vorzeitig das Gelände verlassen hätten.

Über den dritten Mann hieß es: "Auch erschien auffällig, dass der 37-jährige Beschuldigte ausschließlich zu dem Zweck aus Osthessen nach Koblenz gekommen sein soll, um die anderen Beschuldigten nach Frankfurt am Main zu fahren".

Keine Hinweise auf Sprengstoff

Bei Wohnungsdurchsuchungen und der Auswertung von Kommunikationsmitteln seien dann aber keine "Hinweise auf den Besitz oder das Überlassen von Sprengstoff an andere Personen gefunden worden", erklärten die Ermittler. Die fehlerhafte Registrierung des 21-Jährigen sei auf ein Missverständnis bei der mündlichen Angabe seiner Personalien am Mittwoch vor Festivalbeginn zurückzuführen. Name und Anschrift seien falsch erfasst worden.

Weiter erklärten die Koblenzer Ermittler, die beiden jüngeren Männer seien am Donnerstagabend "vorzeitig abgereist, weil sie sowohl mit den angetroffenen Arbeitsbedingungen vor Ort als auch dem tatsächlich erfolgten Arbeitseinsatz unzufrieden waren". Es habe sich zudem herausgestellt, dass sich die Brüder und der 37-Jährige zuvor nicht gekannt hätten. Der Mann habe lediglich den Auftrag gehabt, sie mit zurück nach Frankfurt zu nehmen.