Tschaikowski, Mozart, Verdi, Puccini, Mascagni, Leoncavallo und populäre russische Lieder - das Programm reihte Perle an Perle. Eigentlich hätte auch die Pianistin Khatia Buniatishvili mitwirken sollen, doch sagte sie - offiziell wegen Unpässlichkeit - ab.
So lag der Schwerpunkt umso mehr auf den solistischen Darbietungen von Garifullina und Hvorostovsky, die auch zwei Duette beisteuerten: "La ci darem la mano" aus "Don Giovanni" und abschließend "Moskauer Nächte". Der russische Starbariton, der gegen seine schwere Erkrankung ankämpft, war gut gelaunt und gestaltete seine Auftritte zum triumphalen Ereignis, sei es in der Arie des Rigoletto, deren düstere Gebrochenheit besonders nahe ging, das neapolitanische "Passione" oder die "Ochi Chornye" - beeindruckend und ergreifend, mit welch galantem Charme dieser lächelnde Gigant trotz angegriffenen Zustands schier unglaubliche Energien mobilisiert.
Garifullina begann mit dem innigen Wiegenlied aus Tschaikowskis "Mazeppa" und wanderte bei Puccinis "Quando me'n vo" durch die Reihen: Scheinbar mühelos und mit schöner Stimmgebung gelingen ihr verblüffend perfekte Interpretationen. Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter der umsichtigen Leitung seines Chefdirigenten Yutaka Sado erwies sich auch diesmal als exzellenter Klangkörper. Die Moderation lag bei Barbara Rett einmal mehr in bewährten Händen. Zum Schluss gab's wie stets Elgars "Pomp and Circumstance" samt Feuerwerk.