Mehr als in früheren Jahren stehen beim diesjährigen Internationalen Brucknerfest Linz Werke Anton Bruckners im Mittelpunkt. Die 28 Veranstaltungen von 16. September bis 13. Oktober bringen aber auch die Offenheit zum Ausdruck, alle gesellschaftlichen Gruppen erreichen zu wollen. Darauf wies am Mittwoch der künstlerische Leiter Hans Joachim Frey in einem Pressegespräch hin.
Mit einem "Tränchen im Auge", weil es sein letztes Brucknerfest in Linz sein wird, präsentierte Frey den aktuellen Planungsstand des Festivals, das unter dem Motto "Bruckner elementar" steht. Der Intendant freut sich auch bereits über erhöhte Kartennachfrage.
Noch vor dem eigentlichen Brucknerfest unterstützt das Linzer Brucknerhaus auch die St. Florianer Brucknertage vom 13. bis 20. August. Hier steht Bruckners 5. Symphonie im Zentrum. Beim eigentlichen Brucknerfest gastieren die Münchner Philharmoniker unter Valery Gergiev mit Bruckners 1., 3. und 4. Symphonie. Bis 2019 will das Orchester mit seinem Chefdirigenten alle Symphonien Bruckners in der Stiftsbasilika St. Florian spielen.
Der neue Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz, Markus Poschner, wird Bruckners "Achte" in St. Florian leiten. Mit Gustav Mahlers Symphonie Nr. 2 wird Poschner beim Eröffnungskonzert des Brucknerfestes seinen Einstand am Pult des Bruckner Orchesters feiern. Zwei Konzerte des Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst werden das heurige Brucknerfest abschließen
Die Breite des Programms wird bereits mit dem Auftakt deutlich: Die Open Classic Night, als Stehkonzert im Brucknerhaus, verbindet fernöstliche Perkussionskunst und sinnlich akrobatische Tanzeinlagen mit lokalem Spitzenniveau. Motto dieses Abends mit dem Ensemble U-Theater Taiwan (erstmals in Linz) und dem heimischen Wave Quartet: "Wasser und Feuer". Jazz in "höchster Qualität" - so Kurator Paul Zauner - verspricht die "Große Brucknerhaus-Jazznacht" am 23. September. Sie wird live in Ö1 und später auch im WDR übertragen. Mit dabei sind der junge Schärdinger Posaunist Daniel Holzleitner, die Jazzlegenden Jean Toussaint und Kirk Lightsey sowie der Berliner Trompeter Sebastian Studnitzky.
Eine konzertante "Entführung aus dem Serail" (Mozart) im Brucknerhaus, zum 70er von Kurt Rydl, ein Konzert der St. Florianer Sängerknaben und Gastspiele des Bolshoi Theaters Belarus sowie des Wroclaw Philharmonic Orchestra, und einmal mehr Rudolf Buchbinder mit Beethoven-Klaviersonaten seien beispielhaft auch für weitere Konzerte des Brucknerfestes 2017 in Linz erwähnt.
Optisch wird der in Linz geborene Maler Rudolf Leitner-Gründberg dem Brucknerhaus während des Festes und eine Weile darüber hinaus mit Großformat-Bildern ein besonderes "Gesicht" geben.