Dass Kartenbestellungen aus Russland eintrudeln, wundert die Intendantin nicht besonders. Schließlich wurden sowohl Elena Denisova als auch ihr Mann Alexei Kornienko in Moskau geboren und „der österreichische Botschafter in Russland hat für uns massiv Werbung gemacht“, freut sich Denisova. Aber die Kartenbestellung aus Äthiopien hat sie doch überrascht.
Vor allem ist Elena Denisova aber froh, dass das Kärntner Publikum den Wörthersee Classics die Treue hält. In der 16. Saison bedankt man sich dafür mit einer ordentlichen Portion Romantik. Den Auftakt macht am 7. Juni mit Brahms’ 2. Sinfonie ein Werk, das am Wörthersee komponiert wurde. Nach der Pause gibt es dann Rimsky-Korsakov und seine „Scheherazade“.
Auch das Abschlusskonzert erklingt in einer ähnlichen Tonart: Elena Denisova veredelt die „Symphonie espagnole“ mit ihrer Geige, ergänzt wird der Abend durch Tschaikowskys 5. Symphonie. Am Pult der Internationalen Donauphilharmonie wird der junge chinesische Dirigent Tao Fan stehen – was durchaus eine Erklärung für die Bestellungen sein könnte, die aus China eingetrudelt sind.
Dazwischen liegen zwei Kammermusik-Programme. Der 8. Juni ist Franz Hummel gewidmet, der „Composer in Residence“ wird als Komponist, Interpret, Pädagoge und Autor vorgestellt. Hummel ist in Klagenfurt kein Unbekannter: 1994 wurde seine Kammeroper „An der schönen blauen Donau“ vom klagenfurter ensemble uraufgeführt. Am 8. Juni werden ausgewählte Variationen seiner „33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli“ die österreichische Erstaufführung erleben, nach der Pause liest Hummel aus seinem Roman „Der Schrei der Fledermäuse“. Am folgenden Vormittag wird er außerdem an der Universität Klagenfurt den Vortrag „Von der Physiognomie der Musik“ halten.
Komplettiert wird das Programm durch die Gebrüder Eduard und Johannes Kutrowatz, die am 9. Juni unter dem Motto „Donauwellen“ Konzertwalzer von Strauß und „Ungarische Tänze“ von Brahms spielen werden. Dieses Konzert sowie die Eröffnung werden vom ORF mitgeschnitten.