Der französisch-polnische Starregisseur Roman Polanski (83, "Rosemaries Baby") verzichtet auf den Vorsitz der César-Verleihung am 24. Februar. Frauenrechtsorganisationen hatten die Ehrung wegen früherer Vergewaltigungsvorwürfe gegen Polanski als "Verhöhnung" von Opfern sexueller Gewalt bezeichnet. Eine Online-Petition zur Absetzung Polanskis hat bis dato mehr als 60.000 Unterstützer gefunden.

Die Präsidentschaft der wichtigsten französischen Filmpreise ist eine Ehrung für renommierte Schauspieler und Regisseure. Polanski, der mit Filmen wie "Chinatown" und "Der Pianist" Weltruhm erlangte, sollte unter anderem bei der Zeremonie die Eröffnungsrede halten. Die mit der Ernennung entstandene Kontroverse habe Polanski "tief betrübt" und auch seine Familie "getroffen", weshalb der Regisseur entschieden habe, "die Einladung nicht anzunehmen", hieß es am Dienstag in einer Aussendung seines Anwalts.

Die US-Justiz versucht seit Jahren, Polanski wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen im Jahr 1977 vor Gericht zu bringen.