Wenn das Glück der Erde tatsächlich auf dem Rücken der Pferde liegt, dann hatte die Mozartwoche schon einmal Glück: 2015 präsentierte Bartabas in der Felsenreitschule zur „Maurerischen Trauermusik“ von Mozart und zu dessen „Davide penitente“, einem Parodiewerk der „Großen Messe in c-Moll“, eine unspektakuläre, aber höchst poetische Choreografie für zwölf Tiere und Reiter und wurde dafür zu Recht bejubelt.

Jetzt kehrt die Académie équestre de Versailles des französischen Homo centaurus mit ihren kleinen, grauen Pferden oder Falben wieder und wird zu Mozarts berühmtem „Requiem“ tanzen. „Bartabas hat 2015 ein ganz besonderes Programm geschaffen“, erinnerte sich Matthias Schulz in einem APA-Gespräch gern an den Publikumserfolg zurück. „Wir hatten allerdings das Gefühl, dass aus allen Teilen dieser Produktion noch etwas heraus zu holen war. Und Bartabas selbst hegt schon sehr lange den Wunsch, das ,Requiem’ mit seinen Pferden zu choreografieren. Was wir sehen werden, ist eine Weiterentwicklung dessen, was mit ,Davide penitente’ begonnen hat“, verspricht der künstlerische Leiter der Stiftung Mozarteum, der im September die Intendanz der Berliner Staatsoper Unter den Linden antritt, für den unschwer zu prognostizierenden Höhepunkt des Salzburger Festivals.

Den musikalischen Teil übernehmen, wie auch bei der ersten Kooperation mit der Académie, der Salzburger Bachchor und Les Musiciens du Louvre aus Grenoble unter der Leitung von Marc Minkowski. Die Solistenparts singen Genia Kühmeier, Elisabeth Kulman, Julien Behr und Charles Dekeyser.

Minkowski, der im Sommer die Leitung der Operá national de Bordeaux übernommen hat und heuer letztmalig die Mozartwoche künstlerisch leitet, freut sich darauf, „nach dem beglückenden, grenzüberschreitenden Ereignis 2015 die enormen technischen und logistischen Herausforderungen für Mensch und Tier noch einmal zu bewältigen“. Mit der Fülle der gemachten Erfahrungen wolle man in der „Requiem“-Produktion das gewonnene Wissen weiterentwickeln und auf einer noch höheren künstlerischen Stufe neu anwenden.

„Pferde! Seit Jahrtausenden in vielfältigen menschlichen Diensten und Inspiration für alle Künste...“, schwärmen Minkowski und Schulz im Programmheft. Und das Publikum zieht mit. Ursprünglich waren drei Vorstellungen in der Felsenreitschule geplant, wegen des großen Interesses wurde aber noch ein Zusatztermin eingeschoben. Und wenn diesmal das Glück hält, wird auch kein Tier aus Bartabas’ Opéra Équestre verletzt wie 2015, als ein scheuendes Tier bei einem Ausritt von einem Traktor angefahren wurde.