Die erste styriarte ohne Nikolaus Harnoncourt ist am Sonntag zu Ende gegangen. Intendant Mathis Huber zog am Dienstag eine durchaus erfreuliche Bilanz: Es habe weniger Skepsis beim Publikum gegeben als man befürchtet habe, die Auslastung lag wie in den Jahren zuvor weiterhin bei über 90 Prozent. Mit rund 30.000 Besuchern ist die Publikumsfrequenz sogar leicht angestiegen.

"Wir haben heuer das Festival zwei Mal erfinden müssen", erklärte Huber bei der Pressekonferenz in Graz. Nach dem Rückzug Harnoncourts im Dezember war klar, dass der groß angelegte Beethoven-Zyklus mit dem Concentus Musicus mit anderen Dirigenten stattfinden muss. Karina Canellakis, Jeremie Rhorer und Andres Orozco-Estrada übernahmen mit unterschiedlichem Ergebnis, doch den Kartenverkauf beeinträchtigte der Wechsel kaum. Die Konzerte wurden von elf auf sieben reduziert, die dann sehr gut ausgelastet waren. Insgesamt wurden rund 33.000 Karten für 64 Veranstaltungen aufgelegt, davon 30.000 verkauft.

Neuer Schwerpunkt 2017

Zwei Mal vor ausverkauftem Haus las Karl Markovics Reden zur Freiheit, auch das Fest im Schloss Eggenberg und die Wanderung auf den Hochlantsch waren Publikumshits. Die SOAPs, bei denen Werk und Leben eines Komponisten kurzweilig aufbereitet werden, werden ebenfalls immer beliebter und "werden intensiviert", erklärte Mathis Huber.

Im nächsten Jahr wird vieles neu gestaltet, im Mittelpunkt steht das Thema "Tanz". Es soll dabei um alle Formen von Musik und Tanz gehen, von rituellen Tänzen bis zur Ballettmusik, verriet Huber. Mit dabei werden zumindest der Concentus Musicus und Jordi Savall sein. Genaueres will der Intendant am 18. November bekanntgeben: "Der neue Weg ist beschritten, nächstes Jahr wird sich herausstellen, wohin er geht."