Schubert-Kenner wissen es längst, „Warm-upper“ Thomas Höft sprach es explizit aus: Franz Schubert ist keineswegs gemütlich und nett. Eine wunderbare „schubert.Soap“ stellte das unter Beweis.
Drei renommierte Solisten - Maria Bader-Kubizek (Violine), Christophe Coin (Violoncello) und Stefan Gottfried (Hammerflügel) - gestalteten das Allegro für Klaviertrio in B, D 28 zaubrisch schön und in angeregter Wechselrede. Der lyrische Tenor Markus Schäfer, der u. a. auf einen Grammy für die Matthäus-Passion mit Harnoncourt verweisen kann, gab den vielfältigen Emotionen in Schubert-Liedern wie „Hoffnung“ oder „Der Jüngling am Bache“ Farbe und Gestalt. Die zur Musik hinführenden Texte („Mayrhofer ist fertig“ über die Vertonung von dessen Gedicht „Einsamkeit“) erzählten von Schubert im Stadtkonvikt, von seinen Freunden und der Verhaftung des Johann Senn, in die auch der Schulgehilfe Schubert verwickelt war.
Julius Feldmeier, 2014 mit dem Deutschen Schauspielerpreis als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet, las Tagebucheinträge, Briefe, Aktennotiz und Gedichte schlicht und unpathetisch. Höhepunkt des Abends aber war die Sonate in a für Arpeggione und Klavier, in der Coin und Gottfried Virtuosität mit Tiefe paarten und der verhangene Klang der Instrumente voll Wehmut und zugleich Trost war.