Der Schlussapplaus fällt, fünf Minuten vor Mitternacht, ziemlich schütter aus. Das liegt daran, dass zu diesem Zeitpunkt fast die Hälfte des Publikums das Salzburger Landestheater längst verlassen hat; ein Gutteil in der Pause, nach immerhin zweieinhalb Stunden, und während des zweiten Teils schlossen sich ihnen am Dienstag noch etliche Premierengäste an. Die Bühnenversion des polnischen Regiemeisters Krystian Lupa, eines ausgewiesenen Spezialisten für derartige Bearbeitungen, war ihnen offenkundig zu strapaziös. Das mag auch an der Arbeitssprache liegen: Dieser „Zauberberg“ ist eine Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Jaunimo Teatras in Vilnius und wird auf Litauisch mit Übertiteln gespielt, die mitzulesen vom Bühnengeschehen gehörig ablenkt.
Ute Baumhackl