Da lümmelt seine Majestät namens „Schachtel“ auf Helene Payrhubers Geschirrhangerl-Bühne (weiß mit roten Streifen) und verheddert sich ständig beim Zählen der vielen Kissen. Kindgerecht clownesk gibt Martin Niederbrunner den „Gierschlund“ in Verena Richters 2021 für den Retzhofer Dramapreis nominiertem Willhaben-Märchen „Der König, der alles hatte“. Untertänigst dienstbeflissen steht ihm „Törtchen“ Helmut Pucher zur Seite. Ein herrlich ulkiges Gespann. Dazu passend Live-Musiker Reinhard Ziegerhofer in alberner Bühnenmuster-Tracht sowie Simone Leski hübsch aufgebläht als kurioser Gerechtigkeits- „Überzeuger“.

Schlicht, nett und (auch sprach)witzig inszeniert Anja Wohlfahrt die Parabel auf unersättlichen Wohlstandswildwuchs, den Cassandra Schütt kritisch beobachtet. Klar, dass Freundschaft zuletzt über unsozialem Reichtum steht (ab 5).     

„Der König, der alles hatte“. Von Verena Richter. Bis 18. Juni. Next Liberty, Graz. Karten: Tel. (0316) 8000.