Eine Shakespeare-Inszenierung, in der Roms Herrscher Julius Caesar Ähnlichkeiten mit US-Präsident Donald Trump aufweist und wie immer ermordet wird, sorgt für Wirbel in New York. Das Public Theater stellte sich am Montag entschieden hinter die Produktion - obwohl auch zwei namhafte Sponsoren abgesprungen waren.
Man erkenne an, dass die Aufführung hitzige Diskussionen ausgelöst habe, doch genau das sei das Ziel "unseres staatsbürgerlich-engagierten Theaters", hieß es in einer Erklärung. Das Stück befürworte in keiner Weise Gewalt.
In der Inszenierung des Klassikers "Julius Caesar" von William Shakespeare trägt der römische Imperator eine rote Krawatte, einen Anzug und eine ähnlich blonde Haartracht wie Trump. Seine Frau weist - in Anlehnung an Trumps Gemahlin Melania - einen osteuropäischen Akzent auf.
Die Fluglinie Delta Airlines und die Bank of America hatten ihre finanzielle Unterstützung für das Stück zurückgezogen. Die Inszenierung habe die Grenzen des guten Geschmacks überschritten, twitterte Delta Airlines am Sonntag. Auch Trumps Sohn Donald Trump Jr. hatte sich in die Debatte eingeschaltet und auf Twitter die Frage aufgeworfen, wie viel dieser "Kunst" wohl mit Steuergeldern bezahlt werde.
Das Public Theater äußerte Verständnis für den Rückzug der Sponsoren. Zugleich betonte es, mit dem Stück zu zeigen, dass diejenigen, die die Demokratie mit undemokratischen Mitteln zu verteidigen versuchen, einen hohen Preis zahlen und zerstören, was sie eigentlich retten wollen. "Seit mehr als 400 Jahren erzählt Shakespeares Stück diese Geschichte, und wir sind stolz, diese im Central Park erneut aufzuführen", so das Public Theater. Das Haus führt das Stück im Rahmen der diesjährigen "Shakespeare in the Park"-Reihe im New Yorker Central Park auf.