Er war Popjournalist, Ö3-Chef und leitet derzeit die Klassikabteilung bei Sony Music. Bogdan Roscic (52) ist im Musikbusiness kein unbeschriebenes Blatt. Dass ihn Kulturminister Thomas Drozda morgen als neuer Staatsoperndirektor verkünden könnte, ist dennoch überraschend.

Gerüchtehalber sollen die Chancen des in Belgrad geborenen Wieners nicht gerade schlecht stehen. Wie die "Presse" online meldet, habe er in Gesprächen mit dem Kulturminister unter anderem den Intendanten der Brüsseler Oper, Peter de Caluwe, ausgestochen.

18 Kandidatinnen und Kandidaten haben sich für die Leitung der Wiener Staatsoper ab 2020 beworben. Unter den Interessenten sind vier Frauen, die Hälfte aller Anwärter kommt aus dem Ausland. Wie bereits berichtet hat sich auch der amtierende Staatsoperndirektor Dominique Meyer um eine Verlängerung seines Postens beworben.

Am Mittwoch, findet um 10 Uhr im Bundeskanzleramt im Palais Dietrichstein, die Präsentation der Staatsoperndirektion ab der Saison 2020/2021 bis 2025 statt. Bei der Pressekonferenz werden Kulturminister Drozda (SPÖ) sowie Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher anwesend sein.

Der von der Bundestheaterholding unter Einbindung eines Personalberatungsunternehmens geleitete Bewerbungsprozess läuft nach Drozdas Angaben "zügig und sehr professionell": "Das stellt eine gute Entscheidung für das im internationalen Maßstab sehr bedeutende Haus sicher", hieß es in einer Stellungnahme.

Der neue oder alte Staatsopernchef wird das Amt mit 1. September 2020 antreten.