Am 14. Juli 2017 startet das Ensemble Porcia in die bereits 58. Spielsaison. Und die widmet sich kommendes Jahr der deutschsprachigen Komödie. "Was für eine wunderbare Sprache das Deutsche ist! Nuanciert, gefinkelt, zart, präzise, lautmalerisch, bildreich", schreibt Angelica Ladurner im Programmheft. Und die Porcia-Intendantin fügte bei der Programmpräsentation auch kritische Worte hinzu, denn Sprache werde auch immer öfter ein Instrument für "Populismus" und die "Angstmache vor dem Fremden."
Deshalb verstehe man sich in Spittal/Drau auch nicht als "Lachstadl", sondern man setzt auf eine "klare Botschaft". Denn Gesellschaftskritik könne durch Humor oft besser vermittelt werden als durch den ausgestreckten Zeigefinger.
Und so geht es im kommenden Jahr im Land des "leichten Lachens" unter anderem um Ausgrenzung in vielfacher Form. Quasi als Aperitiv schickt man bereits ab 1. Juni den Theaterwagen durchs Land, Auftakt ist in Gmünd. Gespielt wird Carl Sternheims "Der Tenor" über ein Männergesangsquartett, dem plötzlich der Tenor abhanden gekommen ist - und das knapp vor einem wichtigen Wettbewerb. Der einzige Tenor, der stimmlich einspringen könnte, ist allerdings ein Außenseiter, ein heruntergekommener Musikus. Also was tun?
Auch der Vorarlberger Autor Stefan Vögel beschäftigt sich in seinem Stück "Achtung Deutsch" (Premiere 25. Juli) mit Vorurteilen: Eine multikulturelle Wohngemeinschaft scheitert beim Versuch, eine deutsche Kleinfamilie zu mimen.
Edelstein
Den offiziellen Auftakt macht dann am 14. Juli Ferdinand Raimunds "Verschwender", ein "Edelstein der österreichischen Literatur", so Ladurner. Weiters auf dem Programm: das Kindertheaterstück "Aschenputtel" (15. Juli), Carl Laufs/Wilhelm Jacobys "Pension Schöller" und Folke Brabands "Oliver 2.0" in der Salamanca Galerie.
Außerdem angekündigt: Ein Gastspiel des zweifachen Nestroy-Preisträgers Nikolaus Habjan und der Musicbanda Franui ("Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus", 20. August).