Der eine kann in Wahrheit keine Ruhe geben, die anderen denken nicht daran, Frieden zu schließen und die Vernunft siegen zu lassen. In "Alter Hund, neue Tricks" führt der irische Autor Adrian McKinty, vielfach preisgekrönt, zurück an den Beginn der 1990er-Jahre und mitten hinein in den noch immer nicht beendeten Nordirland-Konflikt. Sieben Romane schuf einer der besten und belesensten Krimi-Autoren Europas, mit einem der wohl coolsten Ermittler im Zentrum blutiger Konflikte: Sean Duffy, Freund großer Literatur, Popmusik-Fan mit exzellentem Geschmack und bekennender Anhängen des schwarzen Humors.
Blutige Pläne
Eigentlich hat sich Duffy schon halb in den Ruhestand begeben. Er zog mit seiner Familie nach Schottland und muss monatlich lediglich ein paar Stunden Innendienst in Belfast abdienen, ehe er wieder in seine Wahlheimat zurückkehrt. Aber die Routinearbeit währt nur kurz. Ein Landschaftsmaler wird erschossen, bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass er Kontakte zu IRA-Mitgliedern hatte, die sich nach Dundalk zurückzogen und von dort aus weitere Attentate planen.
Adrian McKinty verfügt nicht nur über einen unverwechselbaren Erzählsound, er serviert viel Zeitgeschichte und Lokal-Kolorit, und schon der Titel des insgesamt achten Sean-Duffy-Thrillers verrät einiges über den Inhalt: Den "alten Hund" legt so schnell niemand aufs Kreuz. Großartige, immens vielseitige Krimi-Lektüre auf höchstem Niveau.
Lesetipp: Adrian McKinty. Alter Hund, neue Tricks. Übersetzt von Peter Torberg. Suhrkamp Nova,368 Seiten, 16,50 Eur0.
Werner Krause