Wenn es nicht so arger hochkultureller Snobismus wäre und ähnlich wie beim Begriff „Easy Listening“ eine fatale Geringschätzung der hart erarbeiteten Leichtigkeit, müsste man Martin Suters Bücher unter „Easy Reading“ einreihen. Aber so geschmeidig und scheinbar mühelos die Romane des Schweizers daherkommen, das schreiberische Handwerk dahinter ist sorgsam und gediegen, und die Geschichten, die der 75-Jährige erzählt, sind stets mindestens doppelbödig. Man kann bei Suter immer darauf vertrauen, dass man nichts und niemandem trauen sollte.