Die Sammlung, die von der Universität Innsbruck erworben wurde, sei von "großer kulturgeschichtlicher Bedeutung". "Friedrich Pfäfflin ist dem Brenner-Archiv durch eine mehr als 50 Jahre lange Zusammenarbeit verbunden. Dass er sich nun dafür entschieden hat, unserem Forschungsinstitut seine wirklich außergewöhnlich Kraus-Sammlung zu übergeben, ehrt uns natürlich sehr", freute sich Ulrike Tanzer, Leiterin des Brenner-Archivs und Vizerektorin für Forschung. Auch Rektor Tilmann Märk wertete den Neu-Zugang als Beweis für das weit über die Grenzen hinaus hohe Renommee des Brenner-Archivs.

Die Bestände umfassen eine Vielzahl von Manuskripten und ungedruckten Korrespondenzen von und an Karl Kraus, eigenhändige Gedichtentwürfe, Korrekturen der "Fackel" und historische Fotografien. Ein besonderes "Highlight" sei der handschriftliche Entwurf des berühmten, seiner Lebenspartnerin Sidonie Nádherný von Borutin gewidmeten Gedichtes "Man frage nicht, was all die Zeit ich machte", in dem Kraus auf die Machtübernahme Hitlers reagierte, meinte Markus Ender, der gemeinsam mit seinem Kollegen Anton Unterkircher mit der Verwaltung und Erschließung der Sammlung Pfäfflin beauftragt ist. Als "phänomenal" bezeichnete Unterkircher außerdem die Sammlung historischer Fotografien von Kraus und aus seinem Umfeld aus den Jahren 1893 bis 1939 sowie die ebenfalls in den Beständen enthaltenen zeitgenössischen Originalplakate.