Die Lyrikerin Katarina Frostenson, eine der zentralen Figuren in der Affäre um den Literaturnobelpreis, hat Forderungen für ihren Rücktritt als Mitglied der Schwedischen Akademie gestellt. Mehrere schwedische Medien zitierten am Montag aus einem Schreiben, das Frostenson über ihren Anwalt an die Akademie adressierte. Frostenson ist demnach bereit, die Akademie freiwillig zu verlassen.
Wie viel Geld die Lyrikerin genau fordert, ist unklar. In dem Schreiben ist laut "Dagens Nyheter" aber davon die Rede, die Akademie habe ihr bereits eine Kompensation in Höhe von knapp 13.000 schwedischen Kronen (rund 1.270 Euro) monatlich angeboten. Wie "Dagens Nyheter" berichtete, will Frostenson ausreichend entschädigt werden, um sich selbst versorgen und ihre lyrische Arbeit fortsetzen zu können.
Vergewaltigungsvorwürfe gegen Frostensons Ehemann
Der Skandal bei der Schwedischen Akademie, die den Literaturnobelpreis vergibt, dreht sich um Vorwürfe gegen den Regisseur Jean-Claude Arnault, den Ehemann von Frostenson. Er wurde Anfang Dezember von einem Berufungsgericht in Stockholm wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Wie bereits gegen das Urteil der Vorinstanz ist Arnault dagegen in Berufung gegangen. Ihm wird zudem vorgeworfen, die Gewinner des Literaturnobelpreises vorab ausgeplaudert haben. Der Streit um Arnault sorgte für mehrere Rücktritte innerhalb der Akademie und letztlich auch dafür, dass im vergangenen Jahr kein Literaturnobelpreis vergeben wurde.