Die Prager Schriftstellerin Radka Denemarková wurde von einer vierköpfigen Jury als nächste Stadtschreiberin von Graz vorgeschlagen. Sie wird ihr Amt im September 2017 antreten und ein ganzes Jahr lang in der steirischen Landeshauptstadt bleiben, um hier ohne finanziellen Druck ihrer literarischen Tätigkeit nachzugehen und sich mit der Atmosphäre und der Kulturszene der Stadt auseinanderzusetzen.
Die 1968 in Kutná Hora (Kuttenberg) geborene Autorin überzeuge "nicht nur durch ihr vielseitiges Schaffen, das von Romanen, Dramen, Drehbücher und Essays über dramaturgische und literaturwissenschaftliche Arbeiten bis hin zu Übersetzungen reicht". Es seien "auch die besondere Qualität ihres Schreibens, die Themen, die sie auswählt, und die Form, die sie dafür findet, die sie zu einer außergewöhnlichen Literatin im gesamteuropäischen Kontext mache", befand das Auswahlgremium, dem die Literaturexperten Markus Jaroschka, Alexandra Millner, Paul Pechmann und Rüdiger Wischenbart angehörten.
Radka Denemarková ist promovierte Germanistin und literarisch vielseitig tätig. 2005 erschien ihr Prosadebüt „A já pořád kdo to tluče“ („Dreht euch nicht um …“), 2006 folgte der Roman „Peníze od Hitlera“ ("Geld von Hitler"), für den sie im selben Jahr den tschechischen Literaturpreis Magnesia Litera erhielt. Derzeit arbeitet die Mutter eines Sohnes an diversen Drehbüchern sowie an einem Theaterstück. 2009 erschien auf Deutsch ihr preisgekröntes Buch "Ein herrlicher Flecken Erde" (DVA, Random House, München).