Als die Anfrage für die Ausstellung kam, war Riki Mijling recht schnell klar: „Die Arbeiten müssen stark genug für den Raum sein.“ Immerhin ist das oktogonale Museum der Wahrnehmung weniger Ausstellungsraum, sondern im aktuellen Fall ein wichtiger Gegenpart. Denn die Skulpturen und Wandobjekte der Niederländerin ergeben in der Wechselwirkung mit dem Raum immer neue Blickpunkte und Sichtachsen. Das klingt üppig, ist es aber nicht. Mijlings Werke sind von der Formensprache her minimalistisch. Nicht selten ist es Stahl. „Die Form verlangt nach dem Material“, erzählt sie beim Rundgang durch ihre allererste Ausstellung in Österreich.
Den Objekten ist ihre eigene Geschichte gut sichtbar eingeschrieben – je nachdem, ob sie Wind, Wetter und oder auch Wasser ausgesetzt waren. Diese äußeren Einflüsse arbeiten sich an den Skulpturen ab und ein. In Linien oder großflächig, manchmal kaum sichtbar. Helles, fast schon heiteres Orange trifft auf dunkelbraune Rostpatina. Das ist ganz im Sinne der Künstlerin, die die Oberflächen unter anderem mit dem Flammenwerfer bearbeitet und sie abschleift. Übrig bleibt eine breite Palette an Oberflächenstrukturen, die farbig schimmernde Leichtigkeit oder auch mattschwarze Schwere suggerieren können. Das letzte Finish übernimmt das Material selbst – oder auch das Wetter: „Du gibst die Kontrolle ab und bekommst etwas dafür“, skizziert die Künstlerin ihre Arbeitsweise.