Wie soll man das jetzt nennen: Unbeirrbarkeit, Durchhaltevermögen, ein ohrenbetäubendes Pochen auf die Unschuldsvermutung – oder einfach Trotz? Eine mögliche Antwort geben Rammstein selbst in jenem Song, mit dem sie ihre Konzerte am Mittwoch und Donnerstag im Happel-Stadion eröffneten: "Wer wartet mit Besonnenheit/Der wird belohnt zur rechten Zeit/Nun das Warten hat ein Ende/Leiht euer Ohr einer Legende", heißt es im "Rammlied". Was dann folgte, war die üblich üppige, brachiale Mischung aus Metal-Marschmusik, Pyrospektakel und Grusel- und Schmuddelpoesie vom bösen Märchenonkel Lindemann.