Bevor Kommis Weinberl von seinem Chef zum Associé gemacht wird, möchte er wenigstens einmal ein "verfluchter Kerl" sein und sich einen Jux machen. Die Angst, statt Abenteuern nur Alltagstrott erlebt zu haben, macht die Zeitlosigkeit von Nestroys Komödie "Einen Jux will er sich machen" aus. Unter der gekonnten Regie von Robert Meyer, der auch einen köstlich bauernschlauen Hausknecht Melchior gibt (Lieblingszitat: "Das is klassisch!"), stimmt einfach alles: Tempo, Sprachwitz, Pointen und Timing. Robert Reinagl ist ein z’widerer Gewürzkramer, David Oberkogler ein glaubwürdig zerrissener Weinberl und Paula Nocker ein pfiffiger Christopherl. Alexandra Schmidt und Kaspar Simonischek sind das sympathische Liebespaar, Elfriede Schüsseleder die resche Wirtschafterin. Karin Lischka (Madame Knorr), Maxi Blaha (Frau von Fischer) und Mercedes Echerer (Fräulein von Blumenblatt) geben ein herrlich überkandideltes Damentrio. Trotz des Auskostens ihres komödiantischen Talents bleibt allen Protagonisten die Fähigkeit, die Schwächen ihrer Figur höchst liebenswert vorzuführen. Exzellent auch die Coupletbegleitung und Umbaumusik von Miloš Todorovski (Akkordeon) und Jon Sass (Tuba) und die wandelbare Bühne von Christof Cremer. Verdienter Jubel bei der Premiere.