Bregenzer Festspiele

Worum gehts? Die Naturkulisse ist einmalig. Dank der Freilichtbühne am Bodensee und dem gewaltigen Bühnenbild ist Bregenz ein Fest für die Augen. Für die Ohren gibt‘s jedes Jahr eines der großen Meisterwerke der Operngeschichte. Heuer: Puccinis „Madama Butterfly“ (Foto).
Was ist zu beachten? Das Wetter. Wenn abgesagt oder vorzeitig abgebrochen wird, spielt man im Festspielhaus, wobei nur ein Teil der Karten gültig ist. Aber es gibt nicht nur ein Rückerstattungsrecht, man kann auch mit einem späteren Termin tauschen.
Spezialtipp: Die Festspiele sind mehr als die Aufführungen auf der Seebühne. Im Festspielhaus gibt es oft sehr interessante Produktionen von weniger bekannten Opern. Heuer: „Ernani“ von Giuseppe Verdi in einer hervorragenden Besetzung.
Bregenzer Festspiele vom 19. Juli bis 20. August

Seefestspiele Mörbisch

Worum gehts? Der Klassiker aller Open Airs in Österreich. Seit Mitte der 50-er-Jahre wurde hier ein Operetten-Mekka errichtet. Wobei die Qualität schwankend war, und Harald Serafin in den 90-ern viel zur Renaissance von Mörbisch beigetragen hat. Seit 2021 ist Alfons Haider (Foto) Festivalleiter und vollzog eine Revolution: Mörbisch ist nun eine Musical-Bühne. Heuer ist „Mamma Mia“ mit Musik von Abba zu erleben.
Was ist zu beachten? Gelsenschutz einpacken nicht vergessen.
Spezialtipp: Man kann sich die gewaltige Seebühne auch abseits der Vorstellungen ansehen. Es gibt täglich zwei Bühnenführungen. Und wer Schlagermusik schätzt: Auf der Mörbischer Bühne gibt es Gastspiele von Howard Carpendale, Andrea Berg usw.
Seefestspiele Mörbisch. Von 13. Juli bis 20. August.


Oper im Steinbruch St. Margarethen

Worum gehts? Im Steinbruch von Sankt Margarethen setzt man in spektakulärer Kulisse – 7000 Quadratmeter unter freiem Himmel – auf spektakuläre Freiluftaufführungen, seit 2019 ist Daniel Serafin Intendant. Heuer ist dort Bizets „Carmen“ (im Bild: Francesca di Sauro) zu sehen, Regisseur Arnaud Bernard verlegt die Handlung in ein Filmstudio der 1950er.
Was ist zu beachten? Wer alle Emotionen der Sängerinnen und Sänger mitbekommen möchte, sollte einen Operngucker einpacken.
Spezialtipp: Im Steinbruch gibt es immer auch Konzerte, heuer schaut dort nicht nur Italo-Barde Zucchero (17. Juli) vorbei, sondern auch das Duo Emund aus dem Wienerwald (19. Juli sowie Hubert von Goisern mit „Neue Zeiten, alte Zeichen“ am 9. September.
Oper im Steinbruch.
Von 12. Juli bis 20. August.

Carmen im Steinbruch St. Margarethen
Carmen im Steinbruch St. Margarethen © Alessandro Camera

Carinthischer Sommer

Worum gehts? Das Kärntner Festival findet zum letzten Mal unter der Intendanz von Holger Bleck statt, er setzt auf einen Mix aus Klassik, Weltmusik und Jazz. Die insgesamt 21 Konzerte stehen heuer unter dem Motto „lachen“.
Was ist zu beachten? Da die Konzerte an einem guten Dutzend unterschiedlicher Orte vom Domenig Steinhaus über das Stift Ossiach bis zu Schloss Tentschach stattfinden, lohnt sich ein Kontrollblick auf die Karten, damit man am richtigen Ort ist.
Spezialtipp: Offizielle Eröffnung mit einer Carinthischen Wassermusik, für die Antonio Fian (Text) und Wolfgang Puschnig (Musik; Bild) eine Kärntner Sage in eine Kurzoper verwandeln. Uraufführung als Stationendrama am 8. Juli in den Ossiacher Tauern.
Carinthischer Sommer. Von 2. Juli bis 29. August

Styriarte

Worum gehts? Es geht um „Held:innen“. So zumindest das Motto der Festspiele, die zum 39. Mal in der Steiermark stattfinden. Schwerpunkt ist zwar die Barockmusik (etwa mit Johann Joseph Fux’ Oper „Constanza e Fortezza“) doch bis zu Popmusik, Stummfilm und klassischen Schlager reicht die Vielfalt des Festivals.
Was ist zu beachten? Die Atmosphäre ist locker bis familär, die Programm überraschend und oft unkonventionell. Vor allem strenge Klassikfans müssen sich an farbenfrohe Inszenierungen und amüsante Stilmixe gewöhnen.
Spezialtipp: Klassisches Repertoire einmal ganz anders: am 14. Juli dirigiert Mei-Ann Chen (Foto) das Styriarte Youth Orchestra bei Beethovens „Helden-Symphonie“, der „Eroica“. Anarcho-Clown und Regisseur Adrian Schvarzstein inszeniert das Konzert.
Styriarte von 23. Juni bis 23. Juli

Salzburger Festspiele

Worum gehts? Die Salzburger Festspiele sind das Elite-Festival von Weltrang. Im Bereich Oper, Theater und Konzert soll das Beste vom Besten geboten werden. Spitzenkünstler treffen Spitzenpreise. Heuer gibt es mit Michael Maertens (Foto) einen neuen Jedermann am Domplatz, mit „Macbeth“ und „Falstaff“ gleich zwei neue Verdi-Opern und noch Dutzende weitere Projekte.
Was ist zu beachten? Die Karten sind heiß begehrt. Für Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ , „Figaros Hochzeit“ und vieles andere ist man jetzt schon zu spät.
Spezialtipp: Man kann Festspielatmosphäre auch einigermaßen günstig schnuppern. Am besten bei einem Solistenkonzert oder Liederabend im Festspielbezirk. Etwa am 23. August bei den beiden großartigen Pianisten Mitsuko Uchida und Jonathan Biss, die ein Schubert-Programm im Haus für Mozart geben.
Salzburger Festspiele vom 20. Juli bis 31. August.

Steirische Festivals

Neuberger Kulturtage. Von 15. bis 30. Juli rund ums prachtvolle Münster. Dort erklingt etwa die Neunte Beethovens, oder das Abschlusskonzert der stattfindenden Meisterklassen. Kammermusik, Jazz, Chormusik und die beliebte Orgelwanderung sind auch heuer im vom Dirigenten und Pianisten Stefan Vladar verantworteten Programm.

AIMS. Beim American Institute of Musical Studies bevölkert eine junge Künstlerschar aus den USA die Steiermark, hauptsächlich Graz. Von 5. Juli bis 11. August gibt es Meisterklassen, Orchesterkonzerte, Liederabende, Gospelkonzerte. Vom kleinen Salonkonzert bis zur Festmesse, also von S bis XL.

Kammer Musik Festival. Von 27. Juli bis 3. September an vielen Schauplätzen quer durchs Land. Von der Brauerei Murau über Rabenstein bis nach Bad Radkersburg. Und natürlich auch mit einigen Konzerten in Graz. Kammermusik, Weltmusik, Jazz und alles dazwischen.

Festival St. Gallen. Von 19. bis 27. August bereitet St. Gallen den Ausklang der Sommerfestivals. Diesmal spielt Broadlahn das Eröffnungskonzert. Stammgäste wie der Schoenberg Chor sind auch wieder mit dabei und geben unter anderem Mendelssohns Oratorium „Paulus“.

Kärntner Festivals

Musikwochen Millstatt. Bis 17. September schauen unter anderem das Orchester des Wiener Concert-Vereins (24. Juni), Thomas Hampson (12. August) und zum Abschluss Rolando Villazón vorbei.

St. Pauler Kultursommer. Das Lavanttaler Festival bringt bis 15. August noch Gesang (Sabine Neibersch am 2. Juli; Cornelia Horak am 1. August), Bläserensemble (Collegio per Sonare am 7. Juli) oder eine Spanische Nacht mit dem Ensemble Cobario (27. Juli) in das Stift St. Paul.

Musikforum Viktring. Eröffnet wird im Klagenfurter Stift Viktring mit der :xy Band unter Leitung von Lorenz Raab (13. Juli), Kernstück sind die Abschlusskonzerte der Meisterkurse mit u. a. Benjamin Schmid (Geige) und Michael M. Kofler (Querflöte)

Klassik im Burghof. Im Klagenfurter Burghof gibt es Samstagvormittags Konzerte, unter anderem stehen dort das Eggner Trio mit dem ensemble minui" (24. Juni), der Concentus Musicus (im Klagenfurter Dom) sowie Daniel Hope & Sylvia Therza (5. August) auf dem Programm. Den Abschluss macht das Rastrelli Quartett am 9. September.

Via Iulia Augusta. „Umgeblättert“ (so das Motto) wird in Oberkärnten, wenn der Kultursommer mit einer Hommage an Ingeborg Bachmann (2. Juli) eröffnet wird. Der musikalische Bogen ist vom Lorenz Raab Quintett (8. Juli) bis zum Banditaliana-Trio (10. Aug.) weit gespannt.

Pro Musica Mallnitz. Im Nationalpark Hohe Tauern eröffnet am 13. Juli das „ensemble minui“ die Festspiele, den Abschluss der zwölf Konzerte macht Rainer Küchl, pensionierter Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, am 14. September.