Wenn die Festivalbesucherinnen und -besucher bei den Konzerten sind und im Takt der Musik wippen, ist es für Michael endlich ruhiger geworden. Auf Österreichs größtem Rockfestival, dem Nova Rock, hat der 32-jährige Imbissstandbetreiber Tausende Musikfans mit Currywurst, Pommes und Co. versorgt. 

Arbeiten, wenn andere feiern

Losging's für ihn und sein Team täglich um 13 Uhr. "Am meisten Kundschaft hat man natürlich zu den klassischen Essenszeiten", so der "Mr. Currywurst"-Inhaber. Aber auch nach den Konzerten wollten die Festivalbesucherinnen und -besucher noch bedient werden. "Wir waren jede Nacht bis circa 4 Uhr da." Vergangenes Jahr haben sein Team und er durchgehend gearbeitet, heuer habe man es zumindest in Schichten versucht. Mit von der Partie war auch Michaels Vater Oswald (71), der eigentlich in Pension ist, seinen Sohn aber nach Kräften unterstützt. 

Von links nach rechts: Bianca (23), Inhaber Michael (32), Oswald (71) und Lisa (27)
Von links nach rechts: Bianca (23), Inhaber Michael (32), Oswald (71) und Lisa (27) © Herrmann

Mit den Festivalbesucherinnen und -besuchern haben sein Team und er ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. "Wir fahren in Österreich mittlerweile auf alle Festivals in der Größenordnung. Aber wir können fix sagen: Rockfestivalbesucherinnen und -besucher sind mit die sympathischsten, einfachsten und nettesten", so der Inhaber. Bei längeren Wartezeiten habe jeder Verständnis gehabt. 

Ein Piercing stechen lassen am Nova Rock?!

Ähnliches wussten Tatjana (25), Sarah und Daria (beide 33) vom Tattoo- und Piercing-Stand zu berichten: "Der Job macht viel Spaß". Dennoch sei man den ganzen Tag auf den Beinen und arbeite bis tief in die Nacht. "Es ist ein anderes Arbeiten, als wenn man einen Nine-to-five-Job hat."

Am Stand gepierct wurde am Wochenende übrigens regelmäßig. "Am Anfang sind die Leute skeptisch. Sie haben vorher zwar ein bisschen Angst, aber wenn man mit ihnen gesprochen und sie aufgeklärt hat, lassen sie sich dann doch piercen", so Piercerin Tatjana. 

Sarah und Tatjana (beide 33) beim Auffüllen der Band-Patches
Sarah und Tatjana (beide 33) beim Auffüllen der Band-Patches © Herrmann

Gutes Miteinander mit den Nova-Rock-Fans

Schmerzen aushalten mussten Fans am Stand von Mathias (51) und Laura (23) nicht. Die beiden haben beim Merchandise-Stand Nova-Rock-T-Shirts, -Hoodies und -Kappen verkauft. Richtig stressig sei es selten gewesen, hin und wieder habe man sich sogar kurz ein Konzert anschauen können. "Ich bin selbst Musiker. Wenn man die Musik intus hat, kann man nichts dagegen machen", so der 51-Jährige grinsend. 

Bringen das Nova-Rock-Merchandise unter die Fans: Mathias (51) und Laura (23)
Bringen das Nova-Rock-Merchandise unter die Fans: Mathias (51) und Laura (23) © Herrmann