"Absolut immersive multimediale Van-Gogh-Erlebnisse rund um den Globus? Schon in den ersten Tagen haben wir alles gesehen, von betenden Besuchern vor den Werken bis hin zu weinenden Menschen." Max Hollein,Direktor des New Yorker Metropolitan Museums, konnte sich diese Woche eine Spitze gegen die derzeit scheinbar überall tourenden immersiven Ausstellungen nicht verkneifen. Wobei seine Ausgangsposition denkbar fabelhaft ist, denn noch bis 27. August läuft dort eine Ausstellung über Vincent van Gogh und seine Passion für Zypressen. Mit dabei natürlich die hypnotische "Sternennacht" aus dem Jahr 1889, damals befand sich der Maler nach einem schweren psychischen Zusammenbruch in Nervenheilanstalt Saint-Paul-de-Mausole.

Es ist jenes Bild, das in den immersiven Ausstellungen, die derzeit boomen, wohl den größten Wiedererkennungswert hat. Wenn es multimedial durch Hochleistungsprojektoren den Raum flutet und, mit Hintergrundmusik unterlegt, die Besucherinnen und Besucher, einem Holodeck gleich, in eine multimediale Version des Bildes zieht. Längst hat sich eine Debatte darüber entsponnen, ob das nun Kunst, Kitsch oder überhaupt die Zukunft der Ausstellungsgestaltung ist.