Über vieles lässt sich herrlich streiten, über "Das Traumschiff" eher nicht. Zu groß ist seit Jahrzehnten die Lagerbildung. Weshalb an dieser Stelle nicht viele Worte darüber verloren werden sollten, wie die morgige "Traumschiff"-Reise nach Vancouver wieder konsequent das abliefern wird, was von der Reihe seit 42 Jahren zu erwarten ist: eine Pille namens "Drama-Idylle". Bitter im Auftakt, aber vor allem sanft im Sprühkerzen-Schunkel-Abgang. Einzuwenden sei an dieser Stelle: Nun mögen jene aufzeigen, die diese Pille nicht hin und wieder nötig hätten.

Was steht in der Ostersonntagsreise konkret an? Herrliche Landschaftsbilder von Kanadas Westküste warten, ein Hypochonder macht die beneidenswert geduldige Schiffsärztin (Collien Ulmen-Fernandes) verrückt und eine an Multipler Sklerose erkrankte junge Frau (Leonie Brill) sucht in einer dem Grund nach tragischen Geschichte im Nirgendwo eines kanadischen Waldes nach einem Einsiedler-Autor – das klingt so unangenehm grotesk, wie es leider auch ist.

Der TV-Dino wird deswegen nicht untergehen. Glanzstücke sind vom TV-Schifferl aber nicht mehr zu erwarten.