ÖVP und FPÖ kritisieren eine von Medien wie der "Kronen Zeitung" thematisierte "Luxuspension" für Ex-ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Für den ORF kein günstiger Zeitpunkt: Laufen doch die Verhandlungen zwischen Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) und ORF-Generaldirektor Roland Weißmann über die künftige ORF-Finanzierung. Die Wrabetz-Debatte braucht Weißmann nicht. In seinem Konzept, das er Raab vorlegt, sind massiven Einsparungen für einen schlankeren ORF enthalten.
Ab einem Alter von 65 Jahren soll der heute 62-Jährige einen Anspruch auf 8000 Euro monatlich haben, wurde berichtet. Der ORF hielt fest, dass es sich um einen privatrechtlichen Vertrag handle, der sich innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen bewege. Derartige Pensionsvereinbarungen werden im ORF schon seit langer Zeit nicht mehr abgeschlossen.

Die ÖVP hielt in einer Aussendung fest, dass derartige Pensionen "der erforderlichen Sparsamkeit des ORF" widersprechen. "Der ORF muss diese Pensionsprivilegien umgehend streichen", so ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker. Die FPÖ erachtete es als dringend geboten, dass die ORF-Chefetage den Sparstift bei sich selbst ansetzt und ortete angesichts der aktuellen Spardebatte um den ORF eine "Verhöhnung der Bürger". "Gebot der Stunde ist daher eine lückenlose Offenlegung aller Ausgaben des ORF, von den laufenden, operativen Kosten über Personalkosten samt Sonderverträgen bis hin zu ausgelagerten Leistungen und Pensionen", wurde FPÖ-Chef Herbert Kickl zitiert.