Mit der Berlinale beginnt kommende Woche eines der größten Filmfestivals der Welt. Dass der Krieg in der Ukraine ein zentrales Thema wird, zeigt sich beim Film "Superpower". Hollywoodstar Sean Penn hat dafür den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Über das Projekt war im vergangenen Jahr öfter geschrieben worden. Nun soll der Dokumentarfilm bei der Berlinale seine Weltpremiere feiern.
Die Arbeit am Film hatte schon vor Kriegsbeginn angefangen. "Als die Regisseure Sean Penn und Aaron Kaufman Anfang 2021 mit den Dreharbeiten zu 'Superpower' begannen, schien eine großflächige Invasion der Ukraine durch Wladimir Putin eine ferne Bedrohung", heißt es im Programm der Berlinale. Penn und Kaufman seien in die Ukraine gereist, um mehr über Selenskyj zu erfahren.
Als Russland die Ukraine im Februar 2022 dann angriff, drehten die beiden Filmemacher gerade in Kiew. Während der Berlinale jährt sich nun der Kriegsbeginn. Bei der Eröffnung der Berlinale am 16. Februar soll nach derzeitigen Plänen nun auch Selenskyj per Video zu Wort kommen. Details nannte eine Festivalsprecherin noch nicht. Selenskyj war schon bei der Verleihung der Golden Globes sowie den Festivals in Venedig und Cannes zugeschaltet worden.
Neben der Ukraine soll auch die Lage im Iran eine Rolle spielen. Die Berlinale zeigt in rund eineinhalb Wochen etwa 280 Filme. Davon gehen 19 Produktionen ins Rennen um den Goldenen Bären, mit dem der beste Film ausgezeichnet wird. Dazu gehört auch die österreichische Koproduktion "Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste", in der Margarethe von Trotta Vicky Krieps ("Corsage") als Kärntner Dichterikone inszeniert.
Welche Filme am Ende im Wettbewerb etwas gewinnen, entscheidet die internationale Jury. Geführt wird das Gremium diesmal von US-Schauspielerin Kristen Stewart ("Spencer", "Twilight"). Nach Angaben der Berlinale ist sie mit 32 Jahren die jüngste Jurypräsidentin in der Geschichte des Festivals.
Zur Eröffnung soll der Film "She Came to Me" gezeigt werden, mit den Darstellern Peter Dinklage ("Game of Thrones"), Marisa Tomei ("Spider-Man") und Anne Hathaway ("Der Teufel trägt Prada"). Im Programm stehen auch die Verfilmung "Sonne und Beton" nach dem Roman von Felix Lobrecht, Helen Mirrens neuer Film "Golda" und die österreichische Koproduktion "Sisi & Ich" mit Sandra Hüller. US-Regisseur Steven Spielberg wird in diesem Jahr für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Auf der Berlinale läuft auch sein neuer Film "Die Fabelmans", der bald ins Kino kommt.
Es soll auch eine Dokumentation über Boris Becker gezeigt werden – der Ex-Tennisstar wird zur Premiere in Berlin erwartet. Die Doku heißt "Boom! Boom! The World vs. Boris Becker". Ebenfalls im Programm stehen eine restaurierte Fassung von Disneys "Cinderella" und "Loriots große Trickfilmrevue".