Nach dem verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion sorgt sich die Unesco um die Altstadt von Aleppo und weitere bedrohte Welterbestätten in der Region. "Die Zitadelle (von Aleppo) ist stark beschädigt", teilte die Weltkulturorganisation am Dienstag in Paris mit. Ein Turm der Stadtmauer sei eingestürzt, und mehrere Gebäude im Suk, dem überdachten Markt in der Innenstadt, seien einsturzgefährdet.

In der Türkei sei unter anderem die Kulturlandschaft, die die Befestigungsanlage von Diyarbakir und die Hevsel-Gärten umfasst, von dem Erdbeben betroffen. Dort seien mehrere Gebäude eingestürzt. Weitere Welterbestätten, etwa der prähistorische Fundort Göbekli Tepe, könnten ebenfalls beschädigt worden sein.

Links ein Bild aus dem Jahr 2016 und rechts nach dem Erdbeben
Links ein Bild aus dem Jahr 2016 und rechts nach dem Erdbeben © APA/AFP

Die Unesco arbeitet nach eigenen Angaben derzeit an einer Auflistung der Schäden, um die betroffenen Welterbestätten möglichst schnell zu sichern. Generaldirektorin Audrey Azoulay sprach den Angehörigen der Opfer und den Verletzten ihr Mitgefühl aus. "Unsere Organisation wird im Rahmen ihres Mandats Hilfe leisten", betonte sie.

Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte das türkisch-syrische Grenzgebiet am frühen Montagmorgen getroffen. Nach Regierungsangaben stürzten allein in der Türkei fast 3000 Gebäude ein. Die Zahl der bestätigten Todesopfer überschritt am Dienstag die Marke von 5000. Es wird mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen gerechnet. Die Menschen in den Erdbebengebieten leiden unter eisigen Temperaturen und unzureichender Lebensmittelversorgung.