Nach zahlreichen Vertretern aus dem Politik- und Medienbereich haben sich nun auch mehr als hundert Personen aus dem Kultur- und Wissenschaftsbetrieb gegen die von der Regierung geplante Einstellung der "Wiener Zeitung" als Print-Tageszeitung gestemmt. Unter den Unterstützerinnen und Unterstützern einer entsprechenden Petition finden sich u. a. Elfriede Jelinek, Josef Hader, Michael Niavarani, Werner Herzog, Ruth Beckermann, Nicholas Ofczarek, Alfred Dorfer, Sabine Derflinger und Franz Welser-Möst. Auch Direktoren großer Theater und Museen wie Martin Kušej, Herbert Föttinger, Kai Voges und Klaus Albrecht Schröder sowie bekannte Wissenschafter wie Christoph Zielinski, Ruth Wodak, Andreas Bergthaler und Helga Nowotny haben sich angeschlossen.

In der Petition wird die "Wiener Zeitung" als Kulturgut erster Güte bezeichnet. Sie setze Maßstäbe für einen in der Demokratie unverzichtbaren Qualitätsjournalismus in einer zunehmend verarmenden Medienlandschaft. Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner appellieren, die "Wiener Zeitung" in ihrer bisherigen Weise für 18 Monate weiterzuführen und in dieser Zeit nach Lösungen für eine Fortführung "dieses weltweit einzigartigen Zeitungsprojektes" zu suchen. Die Regierung möge dazu in einen konstruktiven Dialog über ernsthafte Vorschläge eintreten.

Die Regierung hat mittlerweile ein Gesetz in Begutachtung geschickt, dass die "Wiener Zeitung" als Onlineredaktion samt wohl monatlicher Printausgabe vorsieht. Zusätzlich soll das Medienhaus verstärkt als Aus- und Weiterbildungsstätte fungieren.