Regisseurin Alice Diop ("Saint Omer")
Regisseurin Alice Diop ("Saint Omer") © APA/AFP/TIZIANA FABI
Silberner Löwe für Regisseur Luca Guadagnino
Silberner Löwe für Regisseur Luca Guadagnino © AP
Vera Gemma spielt im Film von Tizza Covi und Rainer Frimmel
Vera Gemma spielt im Film von Tizza Covi und Rainer Frimmel © APA/AFP/TIZIANA FABI
Gerührt:die prämierte Cate Blanchett
Gerührt:die prämierte Cate Blanchett © APA/AFP/TIZIANA FABI
Das Team von "Eismayer" in Venedig: Mario Falak, Charles Eismayer, Regisseur David Wagner, Gerhard Liebmann und Luka Dimic
Das Team von "Eismayer" in Venedig: Mario Falak, Charles Eismayer, Regisseur David Wagner, Gerhard Liebmann und Luka Dimic © IMAGO/ZUMA Wire
Die Filmfestspiele sind zu Ende
Die Filmfestspiele sind zu Ende © APA/AFP/ANDREAS SOLARO

Die siebenköpfige Jury um Präsidentin Julianne Moore - darunter die Regisseure Mariano Cohn, Audrey Diwan und Leonardo Di Costanzo - hat entschieden: Der Goldene Löwe 2022 geht an den Dokumentarfilm „All the Beauty and the Bloodshed“ der amerikanischen Regisseurin Laura Poitras über die schonungslose Fotografin Nan Goldin (geboren 1953 in Washington D.C.), deren Themen Sex, Drogen, Tod und Gewalt sind. Poitras ist seit 1949 erst die siebente Frau, die den Goldenen Löwen gewinnt.
Die Französin Alice Diop wurde für das kunstvolle Drama „Saint Omer“ mit dem Großen Preis der Jury geehrt. Die Regisseurin erzählt darin von einer Schriftstellerin, die einen Prozess gegen eine junge Frau verfolgt, die ihr Baby umgebracht haben soll. Ein emotionales Werk über Mutterschaft und Rassismus. Der inhaftierte iranische Regisseur Jafar Panahi ("No Bears") wurde mit dem Spezialpreis der Jury bedacht.

Der Silberne Löwe (Beste Regie) wurde dem gebürtigen Sizilianer Luca Guadagnino für das Drama „Bones and All“ überreicht. Colin Farrell konnte sich über den Preis als bester Darsteller freuen (in der schwarzen Komödie „The Banshees of Inisherin“ von Martin McDonagh), als beste Darstellerin wurde Cate Blanchett als Chefdirigentin in Todd Fields „Tár“ prämiert. Um sich in der patriarchalen Klassikwelt zu behaupten, hat ihre Figur eine spröde Kompromisslosigkeit entwickelt.
Der Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Nachwuchs ging an Taylor Russell in "Bones and All".

Im Wettbewerb der Nebenschiene "Orizzonti" wurde „Vera“, eine semidokumentarische Produktion des in Wien lebenden austro-italienischen Regieduos Tizza Covi und Rainer Frimmel, prämiert. Gezeigt wird, wie die erfolglose Schauspielerin Vera Gemma, Tochter von Leinwandlegende Giuliano Gemma, immer noch im Schatten ihres berühmten, toten Vaters steht. Der Film erhielt den Preis für die beste Regie. Die Römerin Vera Gemma, die sich im Film selbst spielt, nahm zudem gerührt den Preis in der Nebenschiene als beste Schauspielerin entgegen.


In der inoffiziellen Nebenreihe "Settimana Internazionale della Critica" („Kritikerwoche“) glänzte Österreich: „Eismayer“, das Langfilmdebüt des 1982 geborenen Wieners David Wagner, erhielt den Preis als Bester Spielfilm, der am 26. Oktober in unseren Kinos staret. Nach einer wahren Begebenheit geht es um den Bundesheer-Ausbildner Charles Eismayer, der eines Tages eine Beziehung mit einem Rekruten beginnt.