Mit dem nunmehr vierten Einsatz von Heike Makatsch als oft getrieben wirkende Kommissarin Ellen Berlinger geht die Krimireihe in die Sommerpause. Die ungestüme Art der Ermittlerin, die nach dem Debüt 2016 in Freiburg seit 2018 zum Landeskriminalamt Mainz gehört, hat wohl auch mit Versagensängsten zu tun und beschert ihr diesmal eine Platzwunde. Im Visier hat sie einen Ex-Knasti, der offenbar parallel zwei ältere, befreundete Damen beglückt hat – eine von ihnen, die Wohlhabende und Kokettere, wird tot in ihrer Villa aufgefunden. Als Erbin ist die Freundin eingesetzt, mit der der verdächtige Gigolo zusammenlebt. Das versuchen die Drehbuchautoren durch Zeitsprünge etwas aufregender zu erzählen.
Zudem geht es um das Machtgefüge zwischen zwei anderen Frauen – nämlich Staatsanwältin Winterstein (großartig: Abak Safaei-Rad) und eben Kommissarin Berlinger. Der Schlagabtausch zwischen den beiden gibt dem Fall, der nicht wirklich zu fesseln vermag, etwas Pep. Fazit: gute Darsteller, maues Buch.
Nun liegen ohnehin neun Wochen ohne neue "Tatort"-Fälle vor uns. Schadet auch nicht.
"Tatort: In seinen Augen", ORF 2 & ARD, 20.15 Uhr.