Chöre, Käsnudeln und Berge - das ist Kärnten. Aber nicht nur. Auch Flüsse, Seen und Wasserkraft gehören zum südlichsten Bundesland Österreichs. Und mit diesen beschäftigt sich die Dokumentation "Österreich im Wandel - Faszination Kärnten", eine Produktion von SWR und Arte. Zu sehen ist diese am Mittwoch, den 22. Juni um 18.35 Uhr auf Arte.

Tausende kristallklare Seen und Flüsse locken - auch mit mediterranem Flair - während die Wasserkraft fast den gesamten Strombedarf des Landes deckt. Das Filmteam hat Menschen getroffen, die Tradition und Fortschritt verbinden und persönliche Einblicke gewähren: Ein Berufsfischer, der sein Handwerk nachhaltig betreibt. Ein Erfinder, der eine App für Imker entwickelt hat, eine Ingenieurin, die Wasserkraft umweltverträglich macht sowie Vater und Sohn, die das Verschwinden des tiefst gelegenen Gletschers Kärntens seit Jahrzehnten dokumentieren.

Auch ein visionärer Gärtner, der am Faaker See verschiedene Zitronensorten blühen lässt und Spitzenköche in ganz Österreich damit verwöhnt, ist Teil der Dokumentation. Ebendieser Gärtner, der Bio-Zitronenbauer Michael Ceron, hat sich seinen eigenen Sehnsuchtsort geschaffen und beschäftigt sich seit einem Vierteljahrhundert mit der Zitrusfrucht. Mittlerweile hat er über 240 unterschiedliche Sorten. Um die Doku fertigzustellen, dauerte es - coronabedingt - über zwei Jahre. Auch die Zitronenbäume selbst hatten ihren natürlichen Ablauf und so mussten das Team rund um Regisseur Nikolas Winter und Ceron geduldig sein. "Die Ernte findet im Frühjahr statt und daher mussten wir natürlich auf die Früchte warten." Neben den Zitronen selbst wurden aber auch die Nutztiere und Schädlinge gefilmt. "Es war wahnsinnig aufwendig, aber umso schöner sind dadurch die Aufnahmen geworden. Sie sind wahnsinnig detailliert. So wurde unser Zitrusgarten noch nie gefilmt." 

Fischökologe Martin Müller auf dem Weissense
Fischökologe Martin Müller auf dem Weissense © SWR/Bilderfest/Johannes Holland

Welche Tiere da im Garten herumschwirren, und warum einige ganz besonders wichtig sind, erklärt Ceron auch: "Einfach gesagt: Die Marienkäfer sind dazu da, um die Wollläuse zu fressen, damit diese nicht die Zitronen fressen." Und diese können dann von den Menschen gegessen werden, wenn etwa Drei-Hauben-Koch Jürgen Perlinger diese zubereitet. „Quasi ‘Das große Fressen im Zitrusgarten’“, sagt Ceron lachend.