Auch Petrus verneigte sich gestern Abend vor dem am 24. April verstorbenen Musiker und Menschenrechtsaktivisten Willi Resetarits und hielt das Gedenkkonzert „Be a Mensch“ in der ausverkauften Wiener Arena weitgehend trocken. „Willi, i waß net, wo du bist, aber ich möchte Danke sagen“, leitete Integrationshaus-Leiterin Beatrix Neundlinger den Reigen mit zwei Songs aus der „Proletenpassion“ ein. Liedermacherin Sigrid Horn spielte ein Stück auf der Ukulele, das sie „dem Willi“ einmal vorspielte, als er ihr seine für einige Zeit borgte“. Jede und jeder auf der Bühne erinnerte an persönliche Begegnungen oder erzählte, wie sie oder er „vom Willi“ gefördert wurde. Kabarettist Thomas Stipsits performte „Baut’s a Freibad in Stinatz“ in Anlehnung an die gemeinsame burgenländische Vergangenheit. Je später der Abend, desto beseelter war das Publikum. Und der einsetzende Regen war wie eine zusätzliche Stimme im Chor. „Singts mit! Dem Willi hätt das taugt“, hieß es mehrmals. Tränchen wurden auch verdrückt. Vor Freude. Und weil dieses Gedenkkonzert zugunsten des Integrationshauses auch ein Akt des Zusammenrückens war: generationen-, genre-, länder- und dialektübergreifend.
Viel Beifall kam beim gitarrenwuchtigen Auftritt von Mitgliedern der Chefpartie Kurt Ostbahns und der Stubnblues auf – zwei von vielen seiner Combos. Sie alle traten ebenso gemischt an diesem Abend auf - und am Ende auch alle gemeinsam. „Die Strottern“ sorgten ebenso für schwingende Hüften wie BasBariTenori auf Burgenlandkroatisch, die Tschuschenkapelle sowie später Ernst Molden und Der Nino aus Wien. Und auf einem Foto schaute der Mann, dem dieser Abend gewidmet war, ins Publikum. Er sah u.a. Gerald Votava mit Diskokugel-Helm oder Sibylle Kefer. „Willi, wir lieben dich“, rief Klemens Lendl von den „Strottern“. Bevor sie sich - wie zum Finale alle - vor dem Mann am Foto verbeugten.