In dieser Pandemie wurde es ausgiebig vorgeführt: wirksames Händewaschen. Die brasilianische Choreografin Lia Rodrigues hob Sequenzen daraus in ihrer druckvollen Performance "Encantado" bei den Wiener Festwochen auf die Bühne des Odeon-Theaters. Es blieb nicht die einzige Reminiszenz an die letzten Jahre in Distanz.
Eingangs rollt das Ensemble im Dunkeln einen Stoffteppich aus knallig bunten Tüchern der lokalen Märkte in den Favelas aus. Die zehn Performerinnen und Performer kriechen darunter, wickeln sich darin ein. Nackt. Sie machen ihre Körper in Anlehnung an Obdachlosigkeit unsichtbar oder formen Silhouetten wie Frauen in Burkas, Schwangere, Zusammengekauerte.