Für gewöhnlich rücken sie mit Messern, Schraubenziehern, Spraydosen oder Säure an, ein Stück Torte ist in der Geschichte des Kunstvandalismus eher ungewöhnlich. Wäre die Mona Lisa von Leonardo da Vinci jedoch nicht hinter Panzerglas, hätte die Attacke vergangene Woche im Louvre für das Gemälde fatal enden können. Dass eines der berühmtesten Bilder der Welt in einem Kasten aus Panzerglas steckt, ist bereits mehreren Attacken geschuldet: 1965 hat ein Museumsbesucher das Bild mit einem Stein beworfen und es auf der Höhe des linken Ellbogens beschädigt. 2005 kam das Panzerglas, das vier Jahre später die Attacke einer Besucherin mit einer leeren Teetasse abfangen konnte.
Nicht nur den Verantwortlichen im Louvre dürfte der Schreck in die Glieder gefahren sein, sondern auch all jenen, die nicht nur Kapazunder der Kunstgeschichte in ihren Räumlichkeiten hängen haben. Im Normalfall ohne Glas und mit wenigen Metern Abstand – eine schwierige Gratwanderung. Jedes "Einsperren" von Kunstwerken trübt den Kunstgenuss, aus diesem Grund ist "Die Nachtwache" von Rembrandt im Amsterdamer Rijksmuseum nicht mehr hinter Glas, obwohl man sich 1975 für ein paar Jahre dafür entschieden hat. Nicht ohne Grund: Bereits dreimal wurde das Meisterwerk schwer beschädigt. Zwei Messerattacken 1911 und 1975, Letztere beschädigte das Bild schwer. 1990 wurde es gar mit Schwefelsäure bespritzt.