Bald 70 Jahre ist Elizabeth II. britische Königin. Damit ist sie nicht nur eine wichtige Figur der Zeitgeschichte, sondern auch Teil der Popkultur geworden: „God Save The Queen“. Die Punkband Sex Pistols veröffentlichte 1977 in Anlehnung an die britische Hymne den Song „God Save The Queen“. Auf dem Cover der Platte ist ein Porträt der Queen zu sehen, wobei ihre Augen mit dem Songtitel und ihr Mund mit dem Bandnamen überschrieben sind. Die Montage ist eines der berühmtesten Bilder der Punk-Bewegung und gleichzeitig eines der bekanntesten der britischen Monarchin.

Der Künstler Jamie Reid schuf eine Version, bei der die Lippen der Queen von einer großen Sicherheitsnadel zusammengehalten werden und ihre Pupillen die Form von Hakenkreuzen haben.

Abgesehen von den Sex Pistols schrieben auch andere Musiker Songs über die Queen. In „Elizabeth My Dear“ von 1989 etwa versicherte die Alternative-Rock-Band The Stone Roses, dass sie nicht eher ruhen werde, bis die Königin „ihren Thron verloren hat“. Die britische Band The Smiths setzte sich 1986 in ihrem Album „The Queen Is Dead“ mit der Faszination auseinander, die die Royals auf Medien und Öffentlichkeit ausüben.

2005 veröffentlichte die britische Elektroband Basement Jaxx zu ihrem Song „You Do Not Know Me“ einen Videoclip, in dem eine Elizabeth II. ähnelnde Königin in einen Stripclub geht und auch sonst ganz schön über die Stränge schlägt. Außerdem ist Elizabeth II. als Königin für mehr als 175 Porträts Modell gesessen. Angesehene Künstler wie der Maler Lucian Freud oder die Fotografen Cecil Beaton und Annie Leibovitz hielten mit ihren Bildern die Königin in ihren prunkvollen Gemächern, bei der Arbeit oder mit ihrer Familie fest.

Die bekanntesten künstlerischen Porträts der Queen dürften die des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol von 1985 sein. Wie bei Marilyn Monroe nahm er ein Bild von Elizabeth II. und verfremdete es mit knalligen Farben. Die an ihrem Auftreten und ihrem Kleidungsstil leicht wiedererkennbare Queen ist immer wieder in Zeichentrickserien, Fernsehproduktionen und Kinofilmen zu sehen. So hatte ihre Majestät mehrere Auftritte in der US-Zeichentrickserie „Die Simpsons“. In der Kinder-Serie „Peppa Wutz“ sprang eine kindlich gezeichnete Queen gar in eine Matschlache.

Auch im Animationsfilm „Minions“ von 2015 oder der Bond-Parodie „Austin Powers in Goldständer“ von 2002 gehörte Elizabeth II. zu den Figuren. In der Kult-Komödie „Die nackte Kanone“ wurde sie von Jeanette Charles dargestellt, ihr berühmtestes britisches Double.

Während die Queen kaum Interviews gibt oder Einblicke in ihr Leben gewährt, wird ihr Privatleben immer wieder in Filmen, Serien und Theaterstücken thematisiert. In dem oscarprämierten Drama „The King's Speech - Die Rede des Königs“ von 2010, in dem es um ihren Vater George VI. geht, ist Elizabeth als Kind zu sehen. In „Die Queen“ mit Helen Mirren in der Titelrolle geht es um die viel kritisierte zurückhaltende Reaktion von Elizabeth II. auf den tragischen Unfalltod ihrer ehemaligen Schwiegertochter Prinzessin Diana 1997.

Am detailliertesten wird das Leben der Queen in „The Crown“ nacherzählt. In der Netflix-Serie werden Ehekrach mit ihrem Mann Prinz Philipp, Skandale und politische Krisen ausführlich in Szene gesetzt.

Nachdem sie immer wieder einmal mehr, einmal weniger gut auf der Leinwand dargestellt wurde, nahm Elizabeth II. 2012 das Zepter selbst in die Hand. Für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London spielte sie persönlich in einem Video mit. Zunächst ist sie umringt von ihren geliebten Corgi-Hunden im Buckingham-Palast zu sehen, wo sie Besuch von James Bond – gespielt von Daniel Craig – bekommt. „Guten Abend, Mister Bond“, empfängt sie den berühmten Geheimagenten 007, bevor die beiden in einen Hubschrauber steigen, über London hinwegfliegen und – scheinbar – per Fallschirm im Olympiastadion landen.

2016 spielte Elizabeth II. außerdem mit Prinz Harry in einem humorvollen Werbevideo für die Invictus Games für kriegsversehrte Veteranen mit, die ihr Enkel ins Leben gerufen hat.