Nach dem Tod von Jean-Paul Belmondo will Frankreich am Donnerstag im Pariser Invalidendom Abschied von der Schauspiellegende nehmen. Wie der Élysée-Palast am Dienstag mitteilte, wird es zu Ehren Belmondos eine nationale Trauerfeier geben. Ursprünglich war ein staatliches Gedenken im Invalidendom für Frankreich gefallenen Militärangehörigen vorbehalten. Inzwischen werden dort auch herausragende Persönlichkeiten des Gesellschaftslebens gewürdigt.
"Natürlich wird man ihn würdigen", hatte Kulturministerin Roselyne Bachelot nach Bekanntwerden von Belmondos Tod auf RTL angekündigt. "Der Präsident der Republik wird die Konturen bestimmen." Emmanuel Macron hatte Belmondo als "nationalen Schatz" und Helden bezeichnet. "In ihm haben wir uns alle wiedergefunden", schrieb er auf Twitter. Der Schauspieler war am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben.
Bis zu seinem Lebensende habe Belmondo es sehr genossen, in Kino- oder Fernsehfilmen dabei zu sein, erklärte die französische Kulturministerin. "Ein Gigant ist heute von uns gegangen", meinte sie. "Es bleiben die Emotionen, die er während seines ganzen Künstlerlebens immer wieder in uns geweckt hat. Sein Appetit auf das Leben ist für uns alle ein Vorbild."
Der Elyséepalast würdigte den legendären Schauspieler am Abend ausführlich. "Der Präsident der Republik und seine Frau verneigen sich vor dem Mann, dessen Gesicht ein Stück unseres Erbes ist, dessen Energie eine Hymne an das Leben ist und dessen Talent ein Plädoyer für die siebente Kunst ist. Ihr Beileid gilt seiner Familie und seinen Freunden sowie all den Franzosen, die er mehr als 60 Jahre lang zum Lachen gebracht und bewegt hat."
Nach dem Tod Belmondos war am Montagabend das Fernsehprogramm auf den meisten Kanälen in Frankreich umgestellt worden. Wie "Le Parisien" berichtete, schalteten 8,2 Millionen Fernsehzuschauer eine der Sondersendungen ein, zumeist wurde einer der alten Streifen mit der Filmlegende gezeigt. Die französischen Zeitungen würdigten Belmondo am Dienstag zumeist mit ganzseitigen Fotos auf dem Titel sowie umfangreichen Berichten. Das Blatt "Libération" widmete dem Schauspieler die Hälfte seiner Seiten.