Immer wieder erfreut der nun seit sechs Jahren in New York lebende und arbeitende Villacher Saxophonist Lukas Gabric seine Fans auf Facebook mit wunderbaren Soli zu bekannten Jazz-Standards. Kürzlich etwa zu John Coltranes Geburtstag am 23. September mit dessen Titel „Impressions“. Die Begleitung der Rhythmusgruppe kommt coronabedingt von Youtube. Er sitzt oder steht allein zu Hause in seinem New Yorker Appartement und spielt – die Kopfhörer auf – hingebungsvoll in Richtung seines imaginierten Publikums.
Wobei: „Allein“ stimmt ja schon länger nicht mehr, lebt er doch mit der ebenfalls in New York unterrichtenden chinesischen klassischen Pianistin Yuting Zhou zusammen. Beide haben zum Glück weiter ihre Lehrerjobs. Unterrichtet wird per Zoom-Videokonferenz. Aber wenn sie hinaus gehen in die Straßen, werden sie sofort mit den negativsten Seiten des American Way of Life konfrontiert: „Die New Yorker Penn-Station ist wie ein Slum“, kommentiert Gabric die durch Corona explodierten Obdachlosenzahlen.