Das große Rätselraten bzw. die wilden Spekulationen haben natürlich längst begonnen – und ebenso natürlich darf der Hinweis nicht fehlen, dass die Golden Globes, die am 5. Jänner verliehen wurden, ein guter Gradmesser für die Anwärter bei den Oscars sind. Die diesjährigen Oscar-Nominierungen werden heute Nachmittag in Los Angeles präsentiert, die 92. Preisverleihung selbst geht dann am 9. Februar in Hollywood über die Bühne.

In den letzten Jahren hatte die internationale Filmbranche immer wieder großlippig die Wichtigkeit von Diversität und die Würdigung von Frauen auch im Regiebereich beteuert. Die US-Regisseurin und Schauspielerin Greta Gerwig hatte im Vorfeld der Golden Globes sogar gefordert, dass diesmal „Frauen alle Statuen bekommen sollten“. Das tatsächliche Ergebnis der Wahl war dann äußerst ernüchternd und wurde zu recht heftig kritisiert. Die Hauptpreise wanderten wieder fast ausschließlich in Männerhände – und auch in der Sparte Regie gingen Frauen leer aus. Dabei hätte es genügend würdige Anwärterinnen gegeben: Von Lulu Wang („The Farewell“) bis zu Greta Gerwig („Little Women“). Aber immerhin erhielt die Rapperin, Moderatorin und Schauspielerin Awkwafina aus Wangs „The Farewell“ als erste Frau mit asiatischen Wurzeln einen Golden Globe als Hauptdarstellerin in der Kategorie Musical/Komödie.
Zurück zu den Oscar-Nominierungen.

Die Favoriten liegen auf der Hand:Once upon a time...in Hollywood“, „Joker“, „1917“, „The Irishman“ und „Marriage Story“ unter den Filmen; Renée Zellweger, Scarlett Johansson und Charlize Theron als beste Schauspielerinnen, Joaquin Phoenix, Adam Driver und Leonardo DiCaprio als beste Schauspieler.

Und vielleicht erfährt diesmal Greta Gerwig für ihren Film „Little Women“, in dem die Geschichte von vier Schwestern während des amerikanischen Bürgerkrieges erzählt wird, endlich die verdiente Würdigung. Zumal dieser Film (u.a. mit Saoirse Ronan und Emma Watson) der beste Beweis dafür ist, wie schwer es starken Frauen gemacht wird. In allen Epochen.