Francois Weyergans ist tot. Der Belgier wurde 2009 Mitglied der prestigeträchtigen Academie francaise, die als Hüterin der französischen Sprache gilt. Er wurde 2005 für sein Buch "Drei Tage mit meiner Mutter" mit dem bedeutendsten französischen Literaturpreis Goncourt ausgezeichnet. Der 1941 in Brüssel geborene Weyergans, der auch Filme gedreht und "Tristan und Isolde" inszeniert hat, ist im deutschsprachigen Raum mit seinem Buch "Franz und Francois" bekannt geworden. Darin setzt er sich mit der Beziehung zu seinem Vater auseinander. Seit Anfang der 70er-Jahre hat er lediglich acht Romane veröffentlicht. "Man kann eben auch viel schreiben und wenig veröffentlichen", erklärte er.

Weyergans besuchte das Jesuiten-Kolleg in Brüssel, studierte Romanische Philologie und später dann Filmografie in Paris. Sein filmisches Erstlingswerk ist ein Porträt des Choreografen Maurice Bejart. Seine Romane sind vielfach autobiografisch geprägt. Es dominieren reisende Helden, die die Einsamkeit des Schriftstellers symbolisieren.