In Kürze startet die zwölfte „Bergdoktor“-Staffel, das Dutzend ist voll. Wie waren die Dreharbeiten, erstmals ohne Siegfried Rauch, der im März überraschend verstarb?
Hans Sigl: Als wir im Juni erstmals wieder alle vor der Praxis versammelt waren, lag der Abschied von Siegfried schon einige Wochen hinter uns. Trotzdem war es natürlich dort, wo wir so viel gemeinsame Zeit verbracht haben, noch mal sehr traurig – für das ganze Team. Sigi hat uns stets begeistert mit seiner Bodenständigkeit, seinem trockenen Humor und seiner Professionalität. Wir haben ihn mit viel Liebe und Dankbarkeit in unseren Herzen.
Wie wird sein Tod in der Serie verarbeitet?
Die erste Folge beginnt damit, dass Roman kürzlich gestorben ist. Martin und Lilli treten ihren ersten Arbeitstag danach an und müssen sich jetzt etwas einfallen lassen. Roman fehlt ihnen ja nicht nur menschlich, sondern auch beruflich. Er war ja immer derjenige, der schnell übernommen hat, wenn Martin kurzfristig zu seinen Patienten musste. Nachdem Frau Bornholm, die Sprechstundenhilfe, in der letzten Staffel gekündigt hat, fehlt auch an der Position jemand. So viel kann ich verraten: Andrea Gerhard wird als neue Sprechstundenhilfe Linn Kemper das Team verstärken.
Wie sieht eigentlich Ihre Analyse aus: Welche Elemente machen den „Bergdoktor“ seit so vielen Jahren erfolgreich?
Es ist vermutlich die Mischung aus emotionalen Geschichten, relevanten Themen, fantastischer Kulisse und auch die Authentizität, die der Zuschauer erlebt, weil er diese Familie schon so lange begleiten kann. Wir haben das große Glück, mit einem großen Hauptcast über die gesamte Zeit arbeiten zu können, sodass eine gewisse Vertrautheit entsteht. Ein weiteres Pfund sind die tollen Kollegen, die uns in den einzelnen Episoden unterstützen.
Der Rummel rund um die Serie und Ihre Person wird Ihnen nie zu viel?
Es hat sich über die Jahre langsam, aber stetig entwickelt. Wenn ich heute bei einem Fantag bin und zuletzt über 3000 Menschen gegenüberstehe, erinnere ich mich daran, wie wir vor über zehn Jahren anfingen. Zum ersten Treffen kamen gerade mal 50 Leute.
Wie entwickelt sich Ihre Figur des Doktor Martin Gruber in der zwölften Staffel weiter?
Familiäre Probleme sind in der neuen Staffel sehr stark. Onkel Ludwig fordert seinen Erbteil ein und als Martins Bruder Hans ein fast unanständig hohes Angebot für den Verkauf des Hofes bekommt, beginnt er ernsthaft über diesen Schritt nachzudenken. Martin befürchtet, dass die Familie auseinanderbricht, und kämpft um alle Optionen, die den Verkauf noch verhindern könnten. Beruflich bietet die neue Staffel natürlich auch allerhand Herausforderungen für Dr. Gruber, aber dazu wird noch nichts verraten!
Fans können Sie seit Kurzem auch im Wiener Prater bei Madame Tussauds besuchen. Wie finden Sie Ihren Doppelgänger?
Es ist eine Dr.-Martin-Gruber-Figur, eingebettet in eine sehr aufwendige Installation mit einer Doublette des grünen Mercedes, einer Hütte und dem Wilden Kaiser. Ich finde, das Ganze ist sehr, sehr gelungen! Ich war im Frühjahr in London und wurde dort drei Stunden lang vermessen. Als ich dann zum ersten Mal dieser Figur gegenüberstand, war das ein wirklich besonderer Moment. Ein bisschen spooky, ein bisschen unheimlich. Ich fühle mich wirklich sehr geehrt und bin überaus dankbar.
Gibt es noch etwas, das Sie gerne loswerden möchten?
Let love rule!