Nach dem dreisten Diebstahl eines Renoir-Gemäldes, das am 26. November aus dem Wiener Dorotheum entwendet wurde, ist ein Tatverdächtiger geschnappt worden. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, bestätigte am Mittwochnachmittag der APA vorliegende Informationen.
Einer der drei mutmaßlichen Diebe wurde demnach vor wenigen Tagen - laut Bussek "entweder am Wochenende oder am Montag" - in Amsterdam festgenommen. Es handelt sich um einen ukrainischen Staatsbürger. Die Wiener Justiz bemüht sich nun um die möglichst rasche Auslieferung des Verdächtigen. "Das Übergabeverfahren läuft", stellte Bussek fest.
Viele Fragen offen
Die zwei Komplizen des festgenommenen Ukrainers dürften sich weiterhin auf der Flucht befinden. Ob die Identität der Gesuchten mittlerweile feststeht - im Dorotheum angebrachte Überwachungskameras hatten gestochen scharfe Bilder der Täter aufgenommen, die auch medial veröffentlicht wurden - konnten bzw. wollten die Wiener Landespolizeidirektion und die Staatsanwaltschaft Wien nicht beantworten.
Sowohl die Mediensprecherin der Wiener Anklagebehörde, Nina Bussek, als auch Polizeisprecher Paul Eidenberger verwiesen gegenüber der APA auf die laufenden Ermittlungen. Um diese nicht zu behindern, gebe es keine weiteren Angaben. Offen blieben damit vorerst die nahe liegenden Fragen nach dem Verbleib des Renoir-Gemäldes und wie man auf die Spur des Ukrainers gekommen war. Ob es sich bei dem Mann um einen einschlägig Vorbestraften handelt - unmittelbar nach dem Coup war die Polizei davon ausgegangen, dass die Täter aufgrund ihrer Vorgangsweise zweifellos Profis waren -, blieb ebenfalls unbeantwortet.