Die UN-Kulturorganisation Unesco hat traditionelles koreanisches Wrestling zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. Das Wrestling - in Nordkorea Ssirum genannt, in Südkorea Ssireum - sei ein Nationalsport und beliebte kulturelle Praxis zugleich und habe für alle Koreaner eine tiefe Bedeutung, teilte die Unesco am Montag mit.

Für die Bewerbung hatten sich Nordkorea und Südkorea zusammengeschlossen. Dies sei "beispiellos" und ein "symbolträchtiger Schritt" auf dem Weg zur Aussöhnung zwischen den koreanischen Staaten, sagte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay.

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Dies war die erste von mehreren Entscheidungen, die der zuständige Unesco-Ausschuss bei seiner Tagung in Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, bis Samstag treffen wird. Kulturformen wie die Reggae-Musik aus Jamaika und die Parfümherstellung in Frankreich sollen zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt werden. Österreich ist an einer Bewerbung für den Blaudruck, die jahrhundertealte Technik der Stoffveredelung, beteiligt. Die Nominierung wurde gemeinsam mit Deutschland, Ungarn, Tschechien und der Slowakei eingereicht. Gemeinsam mit der Schweiz hat Österreich außerdem das Wissen im Umgang mit der Lawinengefahr eingereicht.

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Insgesamt sind nach Angaben der Unesco knapp 50 Kulturformen neu als immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen. Bisher zählen schon 470 lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken dazu. Darunter sind zum Beispiel der Orgelbau und die Orgelmusik aus Deutschland, der Tango aus Argentinien und Uruguay und die traditionelle chinesische Medizin.