Trat er den Tour-Auftakt in Manchester zwar voller Emotionen, aber mit angeschlagener Stimme an, zeigte sich Robbie Williams, gekleidet in seiner Art des Schottenrocks, vor rund 53.000 Fans im Wiener Ernst-Happel-Stadion nicht nur als augenzwinkernder Entertainer, sondern auch gesanglich in Bestform.

Zugleich machte er unserem Land und seinen Konzertbesuchern ein großes Kompliment, das ehrlich über die Rampe kam: Die Auftritte im Wiener-Schnitzel-Land würden stets zu den Höhepunkten einer Tournee gehören. „Ihr habt einen besonderen Platz in meinem Herzen. I love Austria“, rief der Brite seinen Österreich-Fans zu, eher er „She's The One“ interpretierte.

Perfekte Show

Es war über weite Strecken eine grelle (nicht einmal zweistündige) Show mit allen Erfolgen (und auch Flops wie ("Rudebox"), die jedoch bei allen optischen Mätzchen auch das Herz zu bedienen vermochte. Nicht bloß bei der Mega-Ballade „Angels“ unter einem Sternenhimmel. Als er seine Frau Ayda auf die Bühne holte und neben ihr auf einer Parkbank den Evergreen „Somethin' Stupid“ anstimmte, wirkten die beiden wie zwei frische Verliebte. Es war fast ein Duett, Ayda durfte einmal „I love you“ hauchen. Robbies Trick: Man weiß nie genau, wo das Private aufhört und die Show beginnt. Üblicherweise holt er für diesen Klassiker einen weiblichen Fan auf die Bühne.

Als bewegendste Nummer entpuppte sich allerdings das Neil-Diamond-Cover „Sweet Caroline“, das er mit seinem Papa Pete sang. Vater und Sohn auf einer karierten, altmodischen Couch, dem gleichen Musikgeschmack frönend – zugleich ein Abbild mancher Besucher, denn auch im Publikum sah man solche Duos. Zufriedene Gesichter auf dem Nachhause-Weg!

Eine ausführliche Konzertkritik finden Sie in unserer Printausgabe vom Montag. Am kommenden Dienstag rockt Robbie vor rund 35.000 Besuchern am Wörthersee.