Die Hits des Schlagerbarden Roland Kaiser, darunter "Santa Maria", haben sich im musikalischen Gedächtnis von Generationen festgesetzt - ob freiwillig oder nicht. Das dachten sich auch die Macher des gleichnamigen Musicals, das im Wiener Museumsquartier uraufgeführt wurde. Ein Erfolgsrezept - wäre der Kaiserschmarrn mit Liebe, Witz und den richtigen Tönen serviert worden.
"Dich zu lieben", "Joana", "Sieben Fässer Wein" - Kaisers Hits besetzen nach wie vor die Playlists von Apre-Ski-Hütten und Ballermann-Bars. Naheliegend, das Erfolgsrezept von Potpourri-Musicals wie "Mamma Mia" (ABBA) oder "We Will Rock You" (Queen) zu kopieren und eine geballte Ladung Kaiser in den Konzertsaal zu verfrachten. Und so führte Regisseur Fernando Chefalo auf die Insel - mit einer illustren deutsch-österreichischen Runde.
Plumpe Witze
Alfons Haider gibt den ewigen Junggesellen Ilja, der "gerne flirtet, allerdings so plump, dass er stets eine Abfuhr kassiert". Nicht nur er ist mit seinem Freund Thomas (Gregor Glanz) und dessen vernachlässigter Frau Charlotte (Patricia Nessy) reif für die Insel. Dort lernt sie den Piloten Harry kennen, mit dem sie ihren Mann eifersüchtig machen will. Das könnte witzig sein. Ist es aber nicht, dank plumper Kalauer und schlecht getimten Slapsticks.
Die Hoffnung ruht auf den Evergreens Kaisers. Zu groß dürfte aber die Ehrfurcht vor der Schlagerikone sein, die richtigen Töne wurden von der Inselclique nur selektiv getroffen.
Das Publikum - darunter zahlreiche Prominente wie die Lugners oder Schlagerkomponist Ralph Siegel - spielt dennoch mit. Nach zuerst verhaltenem Applaus stieg die Zustimmung nach Visite der Sektbar in der Pause an.