Der Ägyptologe Jan Assmann bezweifelt, dass es sich bei der in Kairo gefundenen Statue um Ramses II. handelt. "Ich glaube nicht daran", sagte Assmann dem Konstanzer "Südkurier". Dagegen spreche, dass es sich beim Material um Quarzit handle. Das kostbare Gestein sei vor allem in der späten 18. Dynastie unter Pharao Amenophis III. verwendet worden.
Dieser Pharao regierte etwa 100 Jahre früher als Ramses II., der auch "der Große" genannt wurde und ab 1279 v. Chr. für 66 Jahre über Ägypten herrschte. Ein ägyptisch-deutsches Archäologen-Team hatte in den vergangenen Tagen im Kairoer Stadtteil al-Matarija Teile einer massiven Statue aus dem Boden gezogen. Sie soll Ramses darstellen, da an diesem Ort auch Ruinen einer seiner Tempel gefunden wurden.
Assmann hatte bis zu seiner Emeritierung 2003 den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Universität Heidelberg inne. Heute ist er Honorarprofessor in Konstanz. Er sagte, dem Pharao, der die Quarzit-Statue anfertigen ließ, sei daran gelegen gewesen, dass sehr viel Sorgfalt in die Arbeit hineingesteckt werde. "Das lässt auf einen Pharao schließen, der Statuen nicht in Serienfabrikation anfertigen ließ wie Ramses II."